Harte Bilder zeigen, wie ein Häftling in den USA gelähmt wird: Fünf Agenten werden angeklagt

Der Vorfall ereignet sich in New Haven, Connecticut, wo Cox wegen Besitzes einer Pistole festgenommen wird – eine Anklage, die später fallen gelassen wird. Die Beamten setzen den Mann ohne Sicherheitsgurt in ihren Kombi und bringen ihn zur Polizeiwache.

An einer Kreuzung muss Fahrer Oscar Diaz hart bremsen, um eine Kollision zu vermeiden, wodurch Cox kopfüber gegen die Metallwand fliegt. „Ich kann mich nicht bewegen“, ruft er den Beamten zu. „Ich habe mir das Genick gebrochen.“ Diaz fährt weitere 3,5 Minuten, bevor er anhält, um nach dem Häftling zu sehen. „Ich glaube, ich habe mir das Genick gebrochen“, sagt Cox noch einmal, als sie auf der Polizeiwache ankommen. „Du hast es nicht kaputt gemacht, nein, du hast zu viel getrunken“, antwortet Sergeant Betsy Segui.

Bodycam-Aufnahmen zeigen, wie sie den Mann später an Füßen und Beinen aus dem Kombi zerrten und in einen Rollstuhl setzten. „Sitz auf“, sagt ein Beamter, worauf Cox antwortet, dass er sich nicht bewegen kann. „Du versuchst es gar nicht“, ist die Antwort. Cox rutscht ein paar Mal aus dem Rollstuhl, aber die Beamten glauben ihm nicht und verspotten ihn sogar. Sie zerren ihn in eine Zelle und lehnen ihn gegen ein Bett. Der Mann wurde nicht medizinisch versorgt.

Cox erlitt bei dem Aufprall einen Genickbruch und ist dauerhaft vom Hals abwärts gelähmt. Seine Lebenserwartung wurde verkürzt und der Vorfall hinterließ bei ihm auch eine dauerhafte Muskelatrophie, ein Zustand, in dem die Muskeln dünner werden.

SEHEN. Diese Bilder zeigen, wie Cox gegen die Wand des Kombis fliegt und wie er danach behandelt wird

Er und seine Familie verklagen die Agenten und die Stadt auf 100 Millionen Dollar, umgerechnet 95,18 Millionen Euro. Fünf Beamte, die nach dem Vorfall suspendiert wurden, werden nun auch wegen rücksichtsloser Gefährdung, Grausamkeit, Fahrlässigkeit, Geschwindigkeitsüberschreitung und mangelnder Sicherung des Häftlings in ihrem Van angeklagt. Neben Diaz und Segui sind dies Ronald Pressley, Jocelyn Lavandier und Luis Rivera.

Der Fall führt in den USA zu großer Empörung, auch weil Cox schwarz ist. Die New Haven Police Department hat im vergangenen Sommer Reformen eingeführt, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nie wieder ereignen kann. Der Fall wird am 8. Dezember erneut verhandelt.

SEHEN SIE AUCH. Ein Überblick über die aufsehenerregendsten Todesfälle durch Polizeibrutalität