Jedes Jahr ereignen sich in Flandern etwa sechzig Unfälle im toten Winkel, bei denen ein abbiegender Autofahrer mit einem querenden Fußgänger oder Radfahrer zusammenstößt. Ebenfalls gestern landete ein 13-jähriger Radfahrer in Gent unter einem Lastwagen. Der Junge wurde schwer verletzt. „Diese Unfälle können vermieden werden“, so die Co-Vorsitzende von Groen Nadia Naji und der flämische Abgeordnete Stijn Bex. Sie plädieren für kombinierte Ampeln und konfliktfreie Kreuzungen. Die flämische Ministerin Lydia Peeters (Open VLD) glaubt, dass diese Ampeln nicht legal sind.
CFBR
Neuestes Update:
15:44
Quelle:
VTM-Nachrichten, BELGA
„Zunächst einmal müssen Kreuzungen so konfliktfrei wie möglich gestaltet werden, damit ein abbiegender Autofahrer einfach keine Radfahrer oder Fußgänger überquert, das ist die sicherste Wahl“, sagten Co-Vorsitzender Naji und MP Bex. „Es gibt Ampeln, die helfen können: Kombi-Ampeln.“
Heute haben Radfahrer und Fußgänger an Kreuzungen mit getrennten Radwegen jeweils eigene Ampeln mit drei- bzw. zweifarbigen Systemen. Das ist verwirrend, weil die Ampel für Fußgänger auf der anderen Seite der Kreuzung ist, die für Radfahrer am Start. Daher ist auch die Grünzeit für beide Verkehrsteilnehmer unterschiedlich. Radfahrer haben länger Grün, weil Fußgänger auf einem Zebrastreifen weiterfahren dürfen, auch wenn die Ampel auf Rot wechselt.
„Das ist lebensgefährlich und führt zu Unfällen im toten Winkel“, sagt Naji. „Denn ein Abbiegefahrer sieht die Fußgängerampel nur auf Rot und geht davon aus, dass er gefahrlos abbiegen kann. Aber ankommende Radler können trotzdem Grün haben. Die Folge sind Unfälle im toten Winkel. Kombinierte Ampeln vermeiden diese Verwirrung und machen eine Kreuzung für Radfahrer und Fußgänger sicherer.“
Kombinierte Ampel
Eine kombinierte Ampel befindet sich wie die Fußgängerampel auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung und hat zwei Symbole an den Ampeln, ein Fußgänger und ein Radfahrer. In Brüssel gibt es die Ampeln seit 2013 und die Pilotprojekte haben gezeigt, dass die Kreuzungen dadurch sicherer werden.
Groen fordert den flämischen Mobilitätsminister Peeters auf, Kreuzungen völlig konfliktfrei zu machen und als schnellen schnellen Gewinn sofort in die neuen Ampeln auf flämischen Regionalstraßen zu investieren und die lokalen Behörden dabei auf lokalen Straßen zu unterstützen. „Die Verkehrssicherheit muss Priorität haben, insbesondere für Radfahrer und Fußgänger. 60 Unfälle pro Jahr aufgrund des toten Winkels könnten damit vermieden werden“, so Bex abschließend.
Zudem ist das System pro Kreuzung durchschnittlich 1.500 günstiger, da die Anzahl der zu installierenden Poller eingespart werden kann.
Nicht legal
Die flämische Mobilitätsministerin Lydia Peeters (Open Vld) will sie nicht in Flandern installieren, weil sie glaubt, dass sie nicht legal sind. Sie verstoßen gegen das Wiener Verkehrszeichen-Übereinkommen. „Nach diesem Vertrag müssen Fußgängerampeln zweifarbig (rot/grün) und Radfahrerampeln dreifarbig sein. Eine Kombination von dreifarbigem Radfahrerlicht im zweifarbigen System der Fußgängerampel ist daher nicht zulässig“, sagt sie.
Peeters sagt, dass sichergestellt ist, dass das Grün für Radfahrer und Fußgänger gleichzeitig stoppt, damit es für Autofahrer klarer ist, dass sowohl Radfahrer als auch Fußgänger nicht mehr queren können. „Diese Gleichzeitigkeit wird derzeit überall in Flandern eingeführt. Damit wären kombinierte Ampeln – vorausgesetzt, es wäre legal – auf Dauer nicht zu gebrauchen.“
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