Unsere Natur ist schon lange von Plastikverschmutzung geplagt. Aber seit der Corona-Pandemie ist auch bei Tieren und insbesondere bei Vögeln viel Schutzmaterial – wie Mundmasken – aufgetaucht. Die Vögel können sich darin nicht nur verfangen, sondern sie nutzen den Abfall laut einer Studie auch zum Nestbau globale Studie.
Das Online-Wissenschaftsprojekt Vögel und Trümmer sammelt weltweit Fotos von Vögeln, die mit Abfall in Berührung kommen. Fast ein Viertel der Bilder zeigen Vögel, die in Schutzausrüstung gefangen sind, meist Einweg-Gesichtsmasken, sagten die Forscher.
Das Projekt, das von Wissenschaftlern des Environmental Research Institute des schottischen North Highland College (UHI) geleitet wird, läuft seit vier Jahren. Es wurden bereits mehr als 400 Berichte aus der ganzen Welt gesammelt. So gibt es beispielsweise ein Bild einer Silbermöwe mit einer Plastiktüte am Bein, ein Vogelnest in Bogota (Kolumbien) mit Plastikseil und einen toten Reiher in Mauretanien mit einem um den Schnabel gewickelten Fischernetz.
Plastikmüll für Vögel ist laut dem britischen Wissenschaftler Alex Bond „ein weltweites Problem“. „Wenn Sie danach suchen, werden Sie es überall finden“, erklärt er der BBC. Die meisten Sichtungen fanden in den USA, Großbritannien, Kanada und Australien statt, aber es gab auch Fotos aus 23 anderen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Finnland, Indien und Italien. „Es geht fast immer um Gesichtsmasken“, sagt Bond.
Es wird geschätzt, dass auf dem Höhepunkt der Pandemie jeden Monat weltweit 129 Milliarden Gesichtsmasken und 65 Milliarden Handschuhe verwendet wurden. Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass bis 2020 etwa 1,6 Milliarden Einwegmasken im Meer landen werden.
Die Wissenschaftler hoffen, dass die Behörden daraus Lehren ziehen. Die Abfallbewirtschaftung muss eindeutig viel besser werden. Denn trotz Ende der Mundmaskenpflicht an den meisten Orten der Welt werden diese Schutzausrüstungen leider noch lange in der Natur herumliegen.
Mikroplastik
Die meisten Schutzausrüstungen enthalten Plastik und es kann Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, bis es sich zersetzt. Wenn die herumliegenden Mundmasken schließlich zerfallen, landet das Mikroplastik schließlich in der Nahrungskette. Auf diese Weise droht uns das Umweltproblem noch lange zu verfolgen.
Die Forscher sagten, die erste Sichtung eines Vogels, der sich in einer Mundmaske verfangen habe, sei im April 2020 in Kanada erfolgt, und seitdem hätten die Sichtungen „international an Dynamik gewonnen“. Sie ermutigen die Menschen auch, verletzte oder verhedderte Vögel einem örtlichen Tierarzt oder Tierheim zu melden.
Lesen Sie auch: Herumliegende Mundmasken können die Umwelt über Jahrhunderte belasten
Kostenloser unbegrenzter Zugriff auf Showbytes? Was kann!
Melden Sie sich an oder erstellen Sie ein Konto und verpassen Sie keinen der Sterne.