Geteilte Tretroller und Tretroller sind für Menschen mit Sehbehinderung das größte Hindernis auf der Straße

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Neue Fortbewegungsmittel wie Elektroroller und Tretroller gehören zu den problematischsten Hindernissen auf der Straße für Menschen mit Sehbehinderung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Braille League anlässlich der Woche der Braille League, die in diesem Jahr das Thema Mobilität in den Mittelpunkt stellt.

Die Brailleliga hat bereits 2013 eine ähnliche Umfrage durchgeführt und der gemeinnützige Verein kann nun die Ergebnisse mit denen der neuen Umfrage vergleichen. Die Mobilität hat sich in zehn Jahren verändert, zum Beispiel mit dem Aufkommen von Shared Scootern und Scootern und Elektrofahrzeugen. Das merken auch Menschen mit einer Sehbehinderung.

Mehr als 90 Prozent der Befragten (84 Prozent im Jahr 2013) geben an, auf öffentlichen Straßen gelegentlich Belästigungen zu erleben. Die problematischsten Hindernisse sind Scooter und Scooter. Der Frust darüber ist in Brüssel am größten. Darüber hinaus stören der schlechte Zustand der Straßenoberfläche, Werbetafeln sowie Müllsäcke und Abfälle den reibungslosen Verkehr auf öffentlichen Straßen. Die Brailleliga setzt sich für eine bessere Regulierung von gemeinsam genutzten Rollern, Fahrrädern und Rollern ein.

Eine echte Gefahr

Elektrisch betriebene Fahrzeuge können ebenfalls Belästigungen verursachen. Knapp 80 Prozent werden oft oder manchmal von Elektrofahrrädern behindert, 67 Prozent von Elektrorollern und 65 Prozent von Elektrobussen, -autos und -taxis. Eine der Empfehlungen der Braille League ist, diese Elektrofahrzeuge besser hörbar zu machen, da sie für sehbehinderte Passagiere „eine echte Gefahr“ darstellen.

Nach wie vor scheint in zehn Jahren auf politischer Ebene und im ÖPNV viel erreicht worden zu sein, einige Probleme sind aber immer noch aktuell. So müssen die Straßen mit mehr Hilfsmitteln wie Noppenfliesen, Ratschen, Hinweisschildern in Blindenschrift, vibrierenden und geräuschvollen Druckknöpfen, die den Verkehrslärm übertönen, und besser beleuchteten Bürgersteigen ausgestattet werden.

öffentlicher Verkehr

Der ÖPNV bleibt wie im Jahr 2013 das wichtigste Verkehrsmittel für blinde oder sehbehinderte Menschen. Mehr als 73 Prozent der Befragten sind 2022 mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Etwas mehr als die Hälfte denkt, dass es ihren Bedürfnissen entspricht, obwohl es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen und Provinzen gibt. Am besten punktet Brüssel bei seinen Einwohnern. Auch in den Provinzen Namur, Antwerpen und Flämisch-Brabant ist die Zufriedenheit überdurchschnittlich hoch. In der Provinz Luxemburg sind nur 11 Prozent zufrieden.

Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen die meisten Befragten auch das Auto dank Freiwilligen oder Angehörigen, die es fahren. Weitere Transportmöglichkeiten sind das Sozialtaxi, ein Linientaxi und der STIB-Taxibus.

Scancar

Menschen mit Sehbehinderung können einen kostenlosen Parkausweis beantragen, doch die Umfrage offenbart ein Problem, das es vor zehn Jahren noch nicht gab: das Scancar. Dabei handelt es sich um ein mit einer Kamera ausgestattetes Auto, das durch die Straßen fährt und Nummernschilder geparkter Fahrzeuge scannt, um zu überprüfen, ob die Fahrer ihre Parkgebühr bezahlt haben oder eine Anwohnerkarte haben. Allerdings zeichnen die Kameras keine Parktickets für Menschen mit Behinderungen auf. Sie werden dann zu Unrecht mit einer Geldstrafe belegt, die sie anfechten müssen.

Die Brailleliga-Umfrage wurde von AQ Rate unter 664 Menschen mit einer Sehbehinderung durchgeführt, von denen 14,2 Prozent blind sind. Die Befragung wurde sowohl online als auch telefonisch durchgeführt.

Braille-Liga-Woche

Die Woche der Braille League beginnt am Montag, 20. März und dauert wie gewohnt zwei Wochen. Mit einer Kampagne möchte die gemeinnützige Organisation die Bedeutung einer reibungslosen Mobilität für Menschen mit Sehbehinderung hervorheben. „Sie ist einer der wichtigsten Pfeiler, aber auch einer der größten Engpässe auf dem Weg in die Selbständigkeit, damit blinde oder sehbehinderte Menschen voll an der Gesellschaft teilhaben können“, heißt es.

In den kommenden Wochen wird die Braille League unter anderem die Bundesministerin für Menschen mit Behinderungen Karine Lalieux, die flämische Mobilitätsministerin Lydia Peeters und ihren Bundeskollegen Georges Gilkinet besuchen, um die Ergebnisse der Umfrage zu übergeben.



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