Möchten Sie Fisch essen, der gut für Ihre Gesundheit ist und der so gefangen wird, dass er die Natur möglichst wenig belastet? Dann achten Sie beim Fischhändler und an den Fischregalen im Supermarkt darauf.
Es gibt Wildfisch und Zuchtfisch. Zu den Wildfischen zählen Meeresfische und Süßwasserfische, die natürlicherweise in Meeren und Binnengewässern vorkommen. Bei Zuchtfischen handelt es sich um Fische, die in Gefangenschaft gezüchtet werden, zum Beispiel im Meer, oft aber auch an Land. Heutzutage werden mehr Fische gezüchtet als wild gefangen.
Über den Autor
Loethe Olthuis verschreibt de Volkskrant über Ernährung und Nachhaltigkeit und ist Autor des Buches Sinn und Unsinn im Supermarkt.
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, gibt es sowohl bei Wild- als auch bei Zuchtfischen „gute“ und „schlechte“ Fische. „Böse“ Wildfische sind überfischt oder sogar vom Aussterben bedroht. Es gibt keine ordnungsgemäße Kontrolle des Fischfangs, die Fangmethoden können Umweltschäden verursachen und es kann zu großen Beifängen, Fischen und anderen Meerestieren kommen.
Auch „schlechter“ Zuchtfisch kann erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, etwa weil große Mengen Mist ins Wasser gelangen. Zuchtfische im Meer können Infektionen auf Wildfische übertragen. Und das Futter „schlechter“ Zuchtfische kann Fischmehl von überfischten Wildfischen enthalten.
Im Gegensatz dazu ist die Herkunft „guter“ Wildfische weitgehend nachvollziehbar. Solche Fische stammen aus Gebieten, in denen es keine Überfischung dieser Fischart gibt und die Fische werden mit minimaler Schädigung der (Meeres-)Umwelt gefangen. Es gibt ein „gutes Management“, so dass dies auch in Zukunft so bleibt. Auch „guter“ Zuchtfisch wird überwacht: Die Zucht wird gut kontrolliert und hat so geringe Auswirkungen wie möglich auf die Umwelt.
Fischführer
Woher wissen Sie, welcher Fisch gut ist? Ganz einfach: Überprüfen Sie die Fischführer von der Good Fish Foundation (GFF), der Organisation, die sich für nachhaltigen Fisch einsetzt. Oder prüfen Sie, ob der Fisch ein zuverlässiges, anerkanntes Qualitätszeichen hat, beraten GFF, das Nutrition Center und Professor für Umweltpolitik Simon Bush von der Universität Wageningen.
Für Wildfische ist dieses Gütezeichen das internationale MSC-Gütezeichen des Marine Stewardship Council, für Zuchtfische das internationale ASC-Gütezeichen des Aquaculture Stewardship Council – obwohl es auch nachhaltigen Bio-Fisch gibt.
MSC und ASC stellen strenge Anforderungen an die Auswirkungen auf die Umwelt und das Lebensumfeld, die Fang- und Zuchtmethoden sowie das Futter. Auch die Fischfutterfabriken, die Futter für ASC-Farmen liefern, müssen zertifiziert sein und ihre Zutaten aus garantiert nachhaltigen Quellen beziehen, sagt Geert Wiegertjes, Professor für Aquakultur und Fischerei an der Universität Wageningen.
MSC überwacht außerdem die Überfischung und das Management der Fischbestände. Dies kann von Fanggebiet zu Fanggebiet unterschiedlich sein und hängt von den Fangmethoden ab, bestätigt Bush.
Klar sichtbar
Wo kauft man „guten“ Fisch? Im Supermarkt. Lediglich einige Thunfischkonserven dürfen noch ohne Gütezeichen sein. Das erkennt man sofort, denn die Gütezeichen müssen auf der Verpackung gut sichtbar sein. Im Fischladen oder Fischstand muss man dem Verkäufer einfach glauben, wenn er sagt, dass sein Fisch nachhaltig gefangen oder gezüchtet wurde, sagt Margreet van Vilsteren von der Good Fish Foundation.
Dies gilt auch für die Gastronomie. Nach Untersuchungen der GFF waren im vergangenen Jahr fast 90 Prozent der Meeresfrüchte auf den Speisekarten der Restaurants alles andere als nachhaltig.
Oft denkt man, dass die Qualität des Fischs im Supermarkt weniger gut sei, doch oft ist das Gegenteil der Fall. Supermarktfisch wird unter einer „Schutzatmosphäre“ verpackt, wodurch der Fisch sehr lange frisch bleibt. Und es stellte sich heraus, dass es oft besser war als Fisch, der den ganzen Tag in einem Stall gelassen wurde Forschung vom Verbraucherverband im Jahr 2015.
Ist Fisch gesund? Absolut. Dies gilt sowohl für Wildfische als auch für Zuchtfische. daher berät das Ernährungszentrum, einmal pro Woche Fisch zu essen.
Dioxin und Pfas
Durch die Verschmutzung des Meer- und Oberflächenwassers können Fische aber auch gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. Schwermetalle, PCB, Dioxin, Kunststoff und PFAS, Substanzen, die in Ihrem Körper nicht abgebaut werden. Doch laut RIVM können wir einfach Fisch kaufen und essen: den Gesundheitsvorteile von Fisch Die Nachteile dieser Stoffe überwiegen bei weitem.
Es gibt Ausnahmen. Es ist besser, keinen Fisch zu essen, den man in einigen Binnengewässern selbst fängt, warnen das Ernährungszentrum und das RIVM. Laut der Good Fish Foundation enthält beispielsweise IJsselmeer-Aal ungesunde Mengen an PFAs. Dann sei Zuchtfisch sauberer, weil sowohl die Zusammensetzung des Fischfutters als auch die Bedingungen, unter denen die Fische aufwachsen, besser kontrolliert würden, sagt Van Vilsteren von der GFF.
Sowohl die Fischerei als auch die Fischzucht benötigen Energie und emittieren Treibhausgase, beispielsweise durch Fischerboote, Wasseraufbereitung und Heizung. Ist eine pflanzliche Ernährung nicht nachhaltiger? Nicht immer, sagt der Spezialist Christien Absil, Manager beim Marine Stewardship Council. Geert Wiegertjes von der Universität Wageningen stimmt dem zu. „Man muss auch auf den Nährwert achten: Fischfleisch ist ein hochwertiges Proteinprodukt.“
Treibhausgasemissionen
Laut American Forschung Insbesondere die kleineren, weit verbreiteten Fischarten wie Hering, Sprotte, Makrele und Sardine weisen Treibhausgasemissionen auf, die kaum höher sind als die pflanzlicher Proteinquellen wie Nüsse und Soja. Die Emissionen von Zuchtlachs sind beispielsweise höher, aber immer noch niedriger als die von Milchprodukten und Hühnern.
Gehen die Wildfische nicht allmählich zur Neige? „Die Menge an nachhaltig gefangenem Fisch ist in den letzten Jahrzehnten stabil geblieben. Aber es kann nicht so einfach zunehmen, während die Weltbevölkerung weiter wächst“, sagt Wiegertjes. Doch die Bemühungen von Regierungen und Gütesiegeln wie MSC zeigen Wirkung.
Simon Bush: „Die Zertifizierung setzt Maßstäbe für nachhaltige Fischerei.“ Diese werden beispielsweise von großen Fischereigebieten im Indischen und Atlantischen Ozean übernommen.“
Fischbestände, die unter Überfischung gelitten haben, wie etwa einige Thunfischarten, scheinen sich zu erholen, wenn bessere Bewirtschaftungsmaßnahmen ergriffen werden, sagte Absil. Vielleicht ein zusätzlicher Grund, beim Fischkauf auf das Qualitätssiegel auf der Verpackung zu achten.
Entsprechend der Fischführer Laut Angaben der Good Fish Foundation werden folgende Fischarten überfischt oder mit großen Umweltschäden gefangen: Garnelen, Aal, Rochen, Seezunge, Thunfisch, Wolfsbarsch und Seeteufel. „Gut“ sind: Hering, Seelachs, Muscheln, Austern und Sprotte.