Für US-Unternehmen könnte das Engagement in China zunehmend Kopfzerbrechen bereiten

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Der Kontakt zu China war noch nie so anstrengend. Jahrzehntelang galt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt als eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Heutzutage wird es zu einer Belastung.

Amer Sports ist ein typisches Beispiel. Das Unternehmen hinter Wilson-Tennisschlägern und Arc’teryx-Parkas hat bei seinem Börsengang in diesem Monat weniger Geld eingesammelt als erhofft. Bedenken hinsichtlich der wachsenden Abhängigkeit des Unternehmens von China und der Schuldenberge belasteten das Interesse der Anleger an den Aktien. Etwa ein Fünftel des Umsatzes von Amer stammte in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 aus China, gegenüber 8,3 Prozent im gesamten Jahr 2020.

Die enge Verflechtung mit China ist nicht mehr so ​​flexibel wie früher. Die Wirtschaft des Landes kämpft darum, wieder in Schwung zu kommen. Die Beziehungen zu den USA bleiben angespannt. Eine wachsende Immobilienkrise, eine schrumpfende Bevölkerungszahl und eine steigende Jugendarbeitslosigkeit schwächen das Vertrauen der chinesischen Haushalte.

Die jüngsten Ergebnisse verdeutlichen diese Gefahren. Apple, das fast ein Fünftel seines Jahresumsatzes im Großraum China erwirtschaftet, meldete für das Dezemberquartal einen Umsatzrückgang von 13 Prozent in der Region. Estée Lauder kürzte Stellen und Gewinnprognosen, da die Erholung der Ausgaben in China nach der Corona-Krise ausblieb. Caterpillar sagte, die chinesische Nachfrage nach Schwermaschinen werde auch in diesem Jahr schwach sein.

Dennoch scheint das China-Engagement insgesamt immer noch als Segen angesehen zu werden. Der MSCI World China Exposure Index, der 52 Unternehmen mit hohen chinesischen Umsätzen abbildet, erreichte in diesem Monat einen neuen Höchststand, nachdem er im Jahr 2023 um 30 Prozent zugelegt hatte. Im Vergleich dazu verzeichnete der MSCI China Index einen Rückgang von 13 Prozent und der S&P 500 einen Zuwachs von 24 Prozent.

Die Märkte reagierten reflexartig auf einmalige Nachrichten, wie zum Beispiel den Umsatzrückgang von Apple in China. Aber die Bewertungen haben sich im Allgemeinen gehalten. Von den zwölf Unternehmen im S&P 500 mit dem größten Umsatzengagement in China weisen laut einer Lex-Überprüfung nur zwei – der Chiphersteller Qualcomm und der Lithium-Minenkonzern Albemarle – erwartete Gewinnmultiplikatoren auf, die unter ihrem Fünfjahresdurchschnitt liegen.

Eine Erklärung: Die Liste wird von Unternehmen aus der Halbleiterbranche dominiert, bei denen der Hype um generative KI dazu beigetragen hat, die Aktien zu stützen. Bei großen Verbrauchermarken ist das Bild gemischter. Estée Lauder, das 28 Prozent seines Umsatzes in China erzielt, verzeichnete in den letzten fünf Jahren einen Anstieg seines erwarteten Gewinnmultiplikators auf stattliche 44. Nike und Starbucks, mit einem Engagement von 14 Prozent bzw. 8,5 Prozent, mussten einen Rückgang ihrer Kennzahlen hinnehmen.

Anleger in Chiphersteller sollten nicht selbstgefällig sein. Unternehmen wie NXP und Broadcom, die mehr als ein Drittel ihres Umsatzes in China erzielen, agieren genau in dem Bereich, in dem Washington mehr Handelsbeschränkungen wünscht. China hingegen will in diesem Sektor unabhängiger werden. Auch diese Unternehmen werden sich dem China-Drang nicht entziehen können.

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