Frankreich will Pornoseiten für Minderjährige sperren

„Im Jahr 2023 werden unsere Kinder keinen Zugang zu pornografischen Seiten mehr haben“, sagte Regierungsmitglied Jean-Noël Barrot der Zeitung „Le Parisien“. Die Einzelheiten der Maßnahme werden im Laufe der Woche vorgeschlagen und ab September umgesetzt, so die Zeitung.

Alle Websites für Erwachsene müssen sich daran halten, sagte der Minister, sonst sind sie im Land nicht mehr zugänglich. Laut Barrot wird Frankreich das erste Land der Welt sein, das eine solche Lösung vorschlägt.

Die Altersprüfung muss über ein „digitales Zertifikat“ erfolgen, dessen technische Details noch nicht feststehen. Ziel wird es sein, die Anonymität der Internetnutzer für die Webseiten zu wahren.
Derzeit bitten Pornoseiten die Benutzer, ihr Alter zu bestätigen, indem sie ihr Geburtsdatum eingeben oder noch einfacher, indem sie auf „Ich bin volljährig“ klicken.

Auch Großbritannien versucht mit seinem Online-Sicherheitsgesetz, das nun im Parlament diskutiert wird, den Zugang besser zu filtern. Die Regierung möchte von Websites verlangen, dass sie eine zuverlässige Altersverifizierungstechnologie verwenden.

In Louisiana, einem Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten, verlangt ein Gesetz seit dem 1. Januar, dass vor dem Zugriff auf Websites, auf denen mindestens ein Drittel des Inhalts „für Minderjährige schädlich“ ist, eine Kopie eines Ausweisdokuments vorgelegt werden muss.

Während es Konsens gibt, Minderjährigen den Zugang zu Pornografie zu erschweren, stoßen die verschiedenen Pläne zur weltweiten Einführung der Altersverifikation auf das Problem des Schutzes personenbezogener Daten.