Forschung: nicht 4,5 Milliarden, nicht 17,2 Milliarden, sondern 37,5 Milliarden Euro Subventionen pro Jahr für die fossile Industrie

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Ein KLM-Flugzeug wird betankt. Kerosin ist von der Verbrauchsteuer befreit. Dies entspricht einer Subvention von rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr für den Luftverkehrssektor.Bild ANP / Peter Hilz

Die Organisationen fordern die Regierung auf, noch in diesem Jahr einen Vorschlag vorzulegen, um diese Subventionen bis 2030 vollständig abzuschaffen. Das würde den CO-Ausstoß reduzieren2 erheblich beitragen und auch Geld generieren, um in eine gerechtere Verteilung der Kosten der Klimapolitik zu investieren.

Der scheidende Minister für Klima und Energie (D66), Rob Jetten, sagt, dass das Kabinett für mehr Klarheit zum Prinsjesdag sorgen kann. „Wir werden dann Folgenabschätzungen zum Ausstieg aus diesen Programmen erstellen.“ Die Regierung wird außerdem einen lang erwarteten Überblick über ihre eigenen „Programme veröffentlichen, die zu finanziellen Vorteilen für die Nutzung fossiler Energie führen“.

Über den Autor
Tjerk Gualthérie van Weezel verschreibt de Volkskrant über Energie und die Auswirkungen der Energiewende auf den Alltag.

Steuervorteile

Der Gedanke der „fossilen Subventionen“ steht seit 2021 im Mittelpunkt des Handelns der Klimabewegung. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen nicht um direkte Subventionen für die Verbrennung fossiler Brennstoffe, sondern um Steuervorteile. Ein bekanntes Beispiel ist die Befreiung von der Verbrauchsteuer auf Kerosin. Dies entspricht einer Subvention von rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr für den Luftverkehrssektor.

Die Welthandelsorganisation hat einen internationalen Standard zur Berechnung von Subventionen für fossile Brennstoffe entwickelt. Basierend auf dieser Methode kam die Regierung für 2019 auf 4,5 Milliarden Euro. Sie stellte jedoch sofort fest, dass dieser Betrag unvollständig sei. Für einige Stellen wäre es schwierig, den Zuschuss zu ermitteln.

Damit war der Wirtschaftsforscher Alman Metten (ehemaliger Europaabgeordneter der PvdA) nicht zufrieden. Er füllte die leeren Stellen dieser Berechnung im Jahr 2021 aus. Daraus ergab sich ein Betrag von 17,2 Milliarden Euro. Dies ist auch der Betrag, der bei den Demonstrationen der Extinction Rebellion ausgiebig verwendet wurde.

Metten erhielt viele Reaktionen und Kritik. Nach sorgfältiger Recherche legte er letzten Sommer eine Folgepublikation vor. Das Fazit: In Wirklichkeit liegt der Betrag viel höher, etwa 30 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie das Verteidigungsbudget.

Der von Somo (Foundation for Research on Multinational Enterprises), Oil Change und Milieudefensie errechnete Betrag liegt demnach bei rund 7 Milliarden Euro mehr. „Die Erklärung ist, dass es sich um eine viel umfangreichere Studie handelt“, sagt Metten, der als Gutachter der Studie fungierte. Beispielsweise ist die Subvention für die Schifffahrt um 5 Milliarden Euro höher.

Prinzentag

Die große Frage ist nun, welchen Betrag das Kabinett am Prinsjesdag erreichen wird. Bereits in der vorherigen Haushaltsmitteilung wurden die Posten für die Fossilienförderung stillschweigend in Richtung Mettens Erstveröffentlichung angepasst. In den letzten Monaten haben Beamte des Finanzministeriums und Forscher der niederländischen Agentur für Umweltverträglichkeitsprüfung umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um zu einem umfassenden Überblick zu gelangen.

Neben dem Betrag, den diese Suche ergeben hat, ist es besonders spannend, was die Regierung zu den erwarteten Auswirkungen des Ausstiegs aus diesen Subventionen sagen wird. Jetten hat bereits mehrfach gesagt, dass er es so schnell wie möglich loswerden will. Aber auch, dass die Regierung befürchtet, der Wirtschaft dadurch zu großen Schaden zuzufügen. Wenn die große Industrie die gleiche Energiesteuer zahlen würde wie die Bürger, würden die Preise beispielsweise für niederländischen Stahl und Düngemittel stark steigen. Dies könnte zur Folge haben, dass die niederländische Industrie nicht länger mit ausländischen Fabriken konkurrieren kann, die weniger für ihre Energie bezahlen können.



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