Scandinavian Airlines (SAS) erlebt turbulente Zeiten. Die Fluggesellschaft steckt in finanziellen Schwierigkeiten und tut alles, um zu sparen. Fortan müssten auch Stewards und Flugbegleiter die Flugzeuge reinigen. Das Kabinenpersonal protestiert und nennt die Maßnahme „eine Katastrophe“. Die Größe des einst glamourösen Berufes scheint verschwunden zu sein.
„Cabin Tidy“, auf Niederländisch „saubere Kabine“, ist das neue „Programm“, das die Mitarbeiter der skandinavischen Fluggesellschaft verärgert hat. Wie die schwedische Zeitung „Expressen“ berichtet, will SAS sein Kabinenpersonal auch als Reinigungspersonal einsetzen. Seit einigen Jahren sind Flugbegleiter von SAS verpflichtet, den von Passagieren auf Inlandsflügen hinterlassenen Müll zu beseitigen. Nun kommen aber noch weitere Reinigungsaufgaben hinzu.
Ab dem 1. Juni muss das Kabinenpersonal auf allen Skandinavienflügen und später möglicherweise auch auf anderen internationalen Verbindungen mit einer Flugzeit von bis zu drei Stunden Haushaltshandschuhe tragen, berichtet die deutsche Zeitung „Die Welt“. Zwischen der Fluggesellschaft, Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretern ist ein Streit darüber entstanden, was genau zu tun ist und wo die Grenze der Angemessenheit erreicht wurde.
Verwirrtheit
Der Frust der Flugbesatzung scheint so groß zu sein, dass die Fluggesellschaft versucht, das Wort „Reinigung“ zu vermeiden. Es herrscht auch Unklarheit darüber, welche Aufgaben zusätzlich erledigt werden müssen.
„Wir tun alles, was wir können, um die Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu sein, und das ist eine Kostensenkungsmaßnahme“, sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Neben der Sammlung des Mülls in der Kabine müssen die Mitarbeiter auch für Sauberkeit in den Sanitärbereichen sorgen, diese dürfen jedoch auf keinen Fall gründlich gereinigt werden, so SAS. „Es geht darum, die Waschbecken zu reinigen. Nicht die Toilettensitze.“
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