Erwarten Sie keinen Konvoi aus Stadtbussen und Männern in Arbeitsanzügen, wenn Sie die Fixbrigade in Amsterdam anrufen, um Ihr Haus zu isolieren. Nein, da kommt der 52-jährige Francis Langedijk auf seinem Lastenrad voller Zugprofile, Kühlerfolie und Tacker angereist. Hilfe bekommt der ehemalige Elektriker von zwei Statusträgern aus Eritrea, mit denen er jetzt Niederländisch lernt. „Sauber, ordentlich“, sagt Langedijk, während seine Helfer zusammen einen Gummistreifen entlang der Eingangstür eines sozialen Mietwohnhauses in Ost-Amsterdam heften. „Lieber gut als schnell!“
Was als sympathisches Freiwilligenprojekt begann, um Anwohnern zu helfen, ihre Häuser besser zu isolieren, wuchs dank europäischer und kommunaler Fördermittel zu einem stadtweiten Hilfsprojekt. Ab Mai wird ein Heer von Monteuren eingesetzt, um Löcher und Risse zu schließen, Lampen auszutauschen und Heizkessel intelligenter einzustellen. Einst dazu gedacht, die Erderwärmung zu bremsen, ist es heute beliebt, um der wachsenden Energiearmut entgegenzuwirken. Die Fixbrigade ist auch ein Lern-Arbeitsprojekt für Jugendliche und Statusträger.
Tausend Euro rot
„Am Monatsende schreiben wir immer tausend Euro im Minus“, sagt die Bewohnerin Eriny Mekhil in ihrem vierstöckigen Haus am Bahndamm. Sie zeigt auf ihre Kinder im Teenageralter, die mit einer Decke über den Beinen auf der Couch sitzen. „Wir haben den Thermostat auf 16,5 Grad Celsius eingestellt, den Trockner benutzen wir nicht mehr.“
Ihre Sozialwohnungen wurden renoviert, einschließlich Doppelfenster, aber das Haus zieht immer noch und ist undicht. „Wir haben Laken auf die Fensterbänke gelegt und in den Schlafzimmern wächst Schimmel.“ Sie beschwerte sich bei ihrer Wohnungsbaugesellschaft, die erklärte, dass Undichtigkeiten zum Leben in einem obersten Stockwerk gehören. Mekhil freut sich sehr, dass die Fixbrigade kommt.
„Sehen Sie, da ist Farbe auf den Gummis an den Türen“, sagt Cheffixierer Langedijk. „Dann nützt es dir nichts mehr.“ Dass man Zugprofile jedes Jahr mit Bienenwachsspray flexibel halten muss und so ein Streifen nicht länger als fünf Jahre hält, wissen seiner Meinung nach die wenigsten. In der überfüllten Wohnung im Obergeschoss sahen die Männer neue Maßprofile, tackerten sie fest in die Fensterrahmen und schraubten LED-Lampen vorsichtig links und rechts in ihre Fassungen. „Ich sehe überall Halogenspots, aber das sind die schlimmsten. Sie werden 380 Grad sein!‘ Sein Rat: Weg damit.
Infrarot-Kamera
Zwei Blocks entfernt, im Gebäude des Dschungels – Zentrum für Kultur und soziales Engagement – erklärt die Schöpferin Jannekee Jansen op de Haar, warum Beratung nicht ausreicht. „Wir haben 2018 mit einem Demonstrationsraum mit Dämmmöglichkeiten begonnen. Später besuchten wir die Anwohner mit einer Wärmebildkamera, damit sie selbst sehen konnten, wo der Luftzug war.“ Die begleitende Beratung verschwand nach ihren Angaben in einer Schublade bei der Wohnungsbaugesellschaft. Selbermachen ist für viele Bewohner in der Praxis keine Option. „Wer lange in Armut lebt, wird gelähmt. Dann verliert man das Selbstvertrauen, Dinge anzupacken.“ Außerdem übersteigen die Materialkosten leicht hundert Euro.
Jansen op de Haar ist nicht überrascht, dass das renovierte Haus der Familie Mekhil zieht und leckt. Ihrer Meinung nach leisten Wohnungsbaugesellschaften oft leider schlechte Arbeit. „Nehmen Sie Betondorp, wo 26 Prozent der Einwohner in Energiearmut leben, neue Fenster nicht in ihre Rahmen passen und Sie die Außenluft unter der Fensterbank sehen können.“ Sie ist auch nicht zufrieden mit den Installateuren von Zentralheizungskesseln, die ihre Installation normalerweise ohne Berücksichtigung des Energieverbrauchs anpassen.
Deshalb hat der 60-jährige Jungle-Chef selbst ein Team mit Freiwilligen aus der Nachbarschaft und Schülern aus dem ROC, Sprachschulen oder Reintegrationsprojekten aufgebaut. Ihren Angaben zufolge besuchten sie in den vergangenen zwei Jahren 250 Adressen. Dank mehr als neun Tonnen europäischer und vier Tonnen kommunaler Subventionen werden im Mai drei neue Brigaden starten und weitere tausend Adressen besuchen. Anspruchsberechtigt sind Einwohner mit einem Einkommen von bis zu 140 Prozent der Sozialhilfestufe. Sechs Cheffixierer und 120 Studenten werden nun für ihre Arbeit bezahlt. Die Gemeinde schätzt die durchschnittliche Ersparnis pro Haushalt auf 600 Euro pro Jahr.
Kommunen und Institutionen aus den ganzen Niederlanden melden sich jetzt mit Fragen zu den Brigaden an den Dschungel. Der Rat, den sie von Jansen op de Haar erhalten: Verbindung zu bestehenden Nachbarschaftsprojekten suchen „Menschen mit einem kleinen Stipendium sind der Regierung gegenüber sehr misstrauisch.“ Landrat Rick Vermin bestätigt dies. „Es scheint wie eine niedrig hängende Frucht, die Isolierung von Sozialwohnungen. Aber es ist schwierig für uns, hinter die Türen der Bewohner zu gelangen. Der Dschungel kann das.‘ Vermin hofft, dass bei den Koalitionsverhandlungen, die jetzt überall in den Niederlanden stattfinden, ein kommunales Budget für Fixbrigades bereitgestellt wird.
Auf dem Balkon in Amsterdam-Ost machen die Fixer eine Pause in der Frühlingssonne. Familie Mekhil serviert weiße Sandwiches mit Mortadella und Rucola von Lidl. Der 29-jährige Okubit Yowhanes und der 34-jährige Abraham Gebregergis Dror erzählen von ihrer angsterfüllten Reise von Eritrea in die Niederlande. Stolz ziehen sie einen Dienstausweis aus der Tasche, auf dem steht: Asylspezifische Zeit. Die Männer gehen drei Tage zur Schule und einen Tag ehrenamtlich für 10 Euro. Gebregergis Dror: „Ich möchte Niederländisch lernen und dann Klempner werden.“ Yowhanes: ‚Ich möchte diese Arbeit fortsetzen.‘
Nationales Isolationsprogramm
Die Regierung stellt in den nächsten zwei Jahren 514 Millionen Euro für ein nationales Isolationsprogramm bereit. Gefährdete Haushalte (geringes Einkommen/hohe Energierechnungen) erhalten zusätzliche Aufmerksamkeit und Geld. Hauseigentümer und Mieter, die einen Zuschuss zur Verbesserung ihres Eigenheims beanspruchen wollten, landeten in einem Dickicht von Maßnahmen. Amsterdamer können Hier anfangen; bundesweit behandelt die Niederländische Unternehmensagentur eine Reihe von Schemata.
Nützliche Links für Eigenheime und Eigentümergemeinschaften:
† IST DER – Investitionszuschuss für nachhaltige Energie ist für Hauseigentümer und damit teilweise auch für private Vermieter
† SEHEN – Zuschuss Energieeinsparung Eigenheim für Wohnungseigentümergemeinschaften
Nützliche Links für Mietobjekte:
† SAH – Anreizsystem für erdgasfreie Haushalte
† SVOH – Subventionsprogramm für Nachhaltigkeits- und Instandhaltungsmiethäuser
† IST DER – Investitionszuschuss für nachhaltige Energie ist für Hauseigentümer und damit teilweise auch für private Vermieter
Sie finden den Brief an das Parlament zum National Insulation Program Hier.