Finnland muss zwei Notstromkraftwerke zur Stromerzeugung nutzen

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Finnland musste heute Morgen zwei Notstromaggregate einschalten, um einen Stromausfall zu vermeiden. Das teilt der Höchstspannungsnetzbetreiber Fingrid mit. Das Unternehmen hatte bereits Ende vergangenen Monats vor Stromausfällen in diesem Winter aufgrund der aktuellen Energiekrise gewarnt. Russland hat vor einigen Monaten die Stromlieferungen an das benachbarte Finnland eingestellt.

Fingrid hat zwei eigene Heizöl-Reservekraftwerke in Betrieb genommen. Dies sind Anlagen in Huutokoski im Südosten des Landes und im Südwesten von Forssa. Drei Stunden liefen die Kraftwerke, heißt es in einer Pressemitteilung. So wurden beispielsweise 200 Megawatt Leistung ans Netz gebracht. Dadurch wurde das notwendige Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch im Stromnetz sichergestellt.

Im Durchschnitt werden die Kraftwerke ein- bis zweimal im Jahr benötigt, aber meistens wegen eines unerwarteten Ausfalls der Stromproduktion und nicht wegen des Risikos einer Stromknappheit, fügt ein Sprecher hinzu. „Heute Morgen reichte die Produktion nicht aus, um den Verbrauch zu decken. Wir haben die technische Grenze der Stromimporte aus Schweden erreicht und die Stromproduktion aus Windenergie war sehr, sehr schwach.“

Neuer Kernreaktor

Fingrid verfügt in diesem Winter über etwa 600 Megawatt Reserve, zusätzlich zu 12.300 Megawatt geschätzter Kapazität.
Das Land hofft, in diesem Winter den neuen Kernreaktor Olkiluoto-3 in Anspruch nehmen zu können. Es wurde Ende Dezember letzten Jahres gestartet und befindet sich derzeit in der Testphase. Laut Betreiber TVO könnte die Anlage Anfang Oktober mit 1.600 Megawatt voll ausgelastet sein.“

Nato-Kandidatur

Als Finnland im Mai seine Kandidatur für die NATO ankündigte, stellte Russland inmitten der russischen Invasion in der Ukraine die Stromversorgung ein. Moskau nannte Zahlungsprobleme. Mit 900 Megawatt Leistung machten die russischen Stromimporte etwa zehn Prozent des finnischen Stromverbrauchs aus. Bis zu 2.400 Megawatt kann Schweden ins Nachbarland liefern, aber auch die Schweden haben Knappheitsprobleme und müssen regelmäßig Notstromanlagen auf Heizöl zuschalten.

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