Im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine und eines Anstiegs der Energiepreise stieg die Inflation in der Eurozone und erreichte im Oktober 2022 mit 10,6 Prozent ihren Höhepunkt. Seitdem hat sich der Preisanstieg auf 6,1 Prozent im Mai verlangsamt, aber immer noch auf diesem Niveau liegt weiterhin deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent.
Nach Angaben des IWF ist diese hohe Inflation hauptsächlich auf den Anstieg der Unternehmensgewinne (die ihre Verkaufspreise mehr als nötig angehoben haben, um den Anstieg ihrer Kosten auszugleichen) und einen Anstieg der Importpreise zurückzuführen.
Der IWF gibt an, dass der Anstieg der Unternehmensgewinne für 45 Prozent der Inflation verantwortlich sei. „Europäische Unternehmen waren bisher besser vor dem negativen Kostenschock geschützt als Arbeitnehmer“, sagte der IWF.
Nach Angaben des IWF lagen die Unternehmensgewinne (inflationsbereinigt) im ersten Quartal dieses Jahres etwa 1 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau. Dagegen war die Arbeitnehmervergütung (ebenfalls inflationsbereinigt) um etwa 2 Prozent niedriger.