Familie von verstorbenem Flüchtlingsbaby in den Niederlanden schaltet Anwalt ein: „Sie bekommt kaum Antworten“

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Die NiederlandeDie Familie des verstorbenen Babys im niederländischen Asylbewerberzentrum Ter Apel kann nicht mit dem Ergebnis der Staatsanwaltschaft leben, dass das drei Monate alte Kind nicht an den Folgen einer Straftat gestorben ist. Damit die Staatsanwaltschaft die richtigen Schlüsse zieht, hat die Familie einen Anwalt eingeschaltet.

Das teilte der Anwalt der Familie, Richard Korver, am Montag mit. „Die Familie hat viele Fragen und bekommt kaum Antworten“, sagt Korver. Der Tod von Sem zeigt die Familie, deren Herkunft unbekannt ist, sehr.

Letzten Monat starb das Baby im Registrierungszentrum Ter Apel im Norden der Niederlande, nahe der Grenze zu Deutschland. Nach einer ersten Untersuchung durch die technische Ermittlungsabteilung und das niederländische forensische Institut (NFI) und Zeugenvernehmungen kam die Staatsanwaltschaft letzte Woche zu dem Schluss, dass das Baby nicht an den Folgen von Gewalt gestorben ist.

Meister Korver will sich im Namen der Familie von den Forschungsergebnissen überzeugen. „Ich möchte mich selbst einschätzen oder von einem Experten beurteilen lassen, ob die Schlussfolgerungen richtig sind. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Staatsanwaltschaft irrt.“

Allerdings ist das Urteil der Staatsanwaltschaft noch nicht rechtskräftig. Die Untersuchung durch das forensische Institut wird weitere sechs bis neun Monate dauern. Erst dann erfolgt ein endgültiges Urteil. Weil die sozialen Unruhen um Sems Tod groß waren, entschied sich die Staatsanwaltschaft vergangene Woche für ein vorläufiges Urteil.

Recherche nach möglichen Ursachen

Wie Sem starb, wird noch von zwei anderen Parteien untersucht: der Aufsichtsbehörde für Gesundheit und Jugendfürsorge und der Aufsichtsbehörde für Justiz und Sicherheit. Sie betrachten alle Aspekte, die beim Tod eine Rolle gespielt haben könnten, wie zum Beispiel die verfügbare Pflege und die Lebensbedingungen. Geprüft wird auch, ob eine medizinische Ursache vorliegt und ob eine Vorbehandlung stattgefunden hat. Wann mit ihren Forschungsergebnissen zu rechnen ist, ist noch nicht bekannt.

Der drei Monate alte Shem starb Ende letzten Monats. Dies führte sowohl in den Niederlanden als auch international zu schockierten Reaktionen.



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