Europäische Dieselautos stoßen zu viel Stickstoff aus

Die Bewertung erfolgt, nachdem der Gerichtshof der Europäischen Union die Definition einer verbotenen Abschalteinrichtung präzisiert hat, was dem Verdacht Tür und Tor öffnet, dass viel mehr Fahrzeuge eine solche Einrichtung an Bord haben.

Laut der Studie fanden mindestens 77 Prozent der Tests von Dieselautos in Europa verdächtige Werte von Stickstoffemissionen, „was auf die wahrscheinliche Verwendung einer verbotenen Abschaltvorrichtung hindeutet“.

Von 1.400 Tests, die in kontrollierten Umgebungen unter staatlicher Aufsicht durchgeführt wurden, überschritten 85 Prozent der Tests an Euro-5-Fahrzeugen und 77 Prozent der Tests an Euro-6-Fahrzeugen den Grenzwert für verdächtige Emissionen, sagte das ICCT. In behördlichen Tests, die unter realen Bedingungen durchgeführt wurden, waren die Prozentsätze ungefähr gleich.

Bei 40 Prozent der Tests seien extreme Stickoxidemissionen festgestellt worden, „was darauf hindeutet, dass mit ziemlicher Sicherheit eine verbotene Abschalteinrichtung vorhanden ist“.

In einigen jüngsten Entscheidungen hat der EU-Gerichtshof die Definition eines solchen Instruments klargestellt. Der Einsatz ist auf „nur bei unmittelbar drohender Gefahr“ beschränkt.

In einem Urteil vom Dienstag entschied das Gericht, dass jeder, der ein mit verbotener Abschaltsoftware ausgestattetes Fahrzeug gekauft hat, Anspruch auf Schadensersatz vom Autohersteller hat, wenn ihm dadurch ein Schaden entstanden ist. Laut Gericht sind Fahrzeughersteller verpflichtet, dem Käufer eine Übereinstimmungsbescheinigung auszustellen. Dieses Dokument gibt dem Käufer die Sicherheit, dass das Fahrzeug zum Zeitpunkt der Herstellung allen Vorschriften entsprach. Es bietet dem Käufer daher Schutz vor einem Hersteller, der seiner Verpflichtung nicht nachkommt.