Es ist beunruhigend, Übersetzer wegen „Fehlfeder“ im Buch der britischen Royals vor Gericht zu stellen

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Der britische Prinz Harry und Meghan während der Invictus Games in Deutschland im September 2023.Bild Piroschka Van De Wouw / REUTERS

Letzte Woche gab es viel Aufregung um die niederländische Übersetzung von Endkampf, ein Buch über die britische Königsfamilie. Die niederländische Ausgabe enthüllte versehentlich die Namen von zwei Mitgliedern der britischen Königsfamilie, die angeblich rassistische Äußerungen über das bevorstehende Baby von Prinz Harry und Meghan gemacht hatten. Was ist neu, du würdest sagen. Besonders neu war, dass dann unterstellt wurde, dass die Übersetzer diese Namen erfunden hätten. Ein Medienrummel war geboren.

Was ist wirklich los? Zunächst einmal gibt es Verlage, die Geld in Büchern sehen, die spannende Geschichten über Promis und Royals erzählen. Diese Bücher sind in der Regel nur sehr begrenzt haltbar. Daher möchten Verlage die Übersetzung gleichzeitig oder vorzugsweise vor der englischen Ausgabe veröffentlichen.

ÜBER DEN AUTOR:

Anne Marie Koper ist Vorsitzende der Übersetzersektion der Autorenvereinigung.

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Wie soll das gehen? Normalerweise beginnt ein engagiertes Übersetzerteam, bevor ein endgültiges Manuskript vorliegt. Zu einem späteren Zeitpunkt erhält das Team Änderungen am Originaltext. Diese Korrekturen können von geringfügigen Änderungen bis hin zum Entfernen oder Hinzufügen ganzer Absätze reichen.

Kein Geheimnis

Nachdem diese Änderungen vorgenommen wurden, wird das gesamte Manuskript – wenn alles gut geht – von (freien) Lektoren überprüft. Der genaue Bearbeitungsprozess variiert je nach Verlag, aber es ist kein Geheimnis, dass Verlage bei diesem Prozess zunehmend sparen. Denn das kostet Zeit und Geld (und Zeit ist Geld).

Dabei kann immer mal etwas schief gehen, vor allem weil man unter großem Zeitdruck arbeiten muss. Was daran besonders falsch ist, ist diese Art des Veröffentlichens: viel Geld für Übersetzungsrechte bezahlen, aber Übersetzer und freiberufliche Redakteure mit einer mageren Vergütung abspeisen.

Zurück zu der unappetitlichen Geschichte, die es umgibt Endkampf: Es ist unverständlich, dass die Übersetzer für diesen „Fehlgriff“ verantwortlich gemacht werden. Und es ist beunruhigend, dass einige Medien diese Übersetzer im Austausch für Klicks unter Druck setzen.

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