Erstes Leck Budgettag-Budget: 2 Milliarden Euro gegen Armut, auch mittlere Einkommen werden berücksichtigt

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Ministerin für Armutspolitik Carola Schouten im Binnenhof.Bild David van Dam / de Volkskrant

Die Koalitionsführer sind sich einig, dass mehr Geld ausgegeben werden muss, um nicht nur den Menschen mit niedrigem, sondern auch dem mittleren Einkommen gerecht zu werden. Da die Wahlen in Sicht sind, sorgen die Koalitionsparteien dafür, dass auf dem Papier fast jeder ein wenig vorankommt.

Wenige Wochen nach dem Sturz des Kabinetts mussten die Koalitionsparteien wieder enger zusammenrücken, um am dritten Dienstag im September einen korrekten Haushalt an das Repräsentantenhaus zu übermitteln. Da das Kabinett kontaktfreudig ist, schreibt der Brauch vor, dass es sich um einen Haushalt mit niedriger Politik handeln muss. Große Ausgaben und neue kostspielige Pläne, das liegt an den Parteien, die nach den Wahlen im November ihre Vorstellungen für das Land präsentieren dürfen. Außerdem ist die Zeit vorbei, in der in Den Haag das Geld gegen die Sockel schwappte. Nach einer langen Zeit des leichten Geldausgebens müssen nun wieder Entscheidungen in der Knappheit getroffen werden.

Offiziell werden die Haushaltspläne am Prinsjesdag bekannt gegeben, eine Reihe von Vorschlägen sind jedoch bereits durchgesickert. Frühere Berechnungen des niederländischen Büros für Wirtschaftspolitikanalyse zeigten, dass die meisten Niederländer ihre Kaufkraft im kommenden Jahr verbessern werden. Dies gilt jedoch nicht für die 20 Prozent der niedrigsten Einkommen. Der Kaufkraftverlust dieser am stärksten gefährdeten Gruppe ist größtenteils auf den Wegfall der Einkommensbeihilfe zurückzuführen, die sie im vergangenen Jahr erhalten hat, um die gestiegenen Energiekosten erträglicher zu machen.

Mit der Fortführung der Kaufkraftmaßnahmen im nächsten Jahr will das Kabinett verhindern, dass Menschen in die Armut abrutschen. Konkret bedeutet dies, den Gesundheitskostenzuschuss, den Mietzuschuss und das Kinderbudget weiter zu erhöhen. Wie die Regierung die Mehrausgaben decken will, ist noch nicht bekannt. Unter anderem aufgrund des gestiegenen Zinssatzes für die Staatsschulden kann der Staat weniger ausgeben. Auch die Kreditaufnahme ist teurer geworden. Im Frühjahrsmemorandum gelang es den Koalitionsparteien, die erhöhten Ausgaben ohne Kürzungen zu decken.

Benzin viel teurer

Weitere Gespräche werden die Koalitionsführer am Mittwochabend im Finanzministerium führen. Quellen zeigen de Volkskrant wissen, dass noch eine Deckung von 300 Millionen Euro angestrebt wird. Auf dem Tisch stehen unter anderem die Erhöhung der Körperschaftsteuer, Kürzungen in allen Ministerien, aber auch Steuererhöhungen.

Es ist noch nicht klar, ob das Kabinett auch eingreifen wird, um zu verhindern, dass die Benzinpreise in die Höhe schnellen. Bei unveränderter Politik wird die Kraftstoffverbrauchsteuer im Januar erhöht, wodurch Benzin um 21 Cent pro Liter teurer wird. Autofahrer mit kleinem Geldbeutel werden dies an der Zapfsäule am stärksten zu spüren bekommen. Die Rücknahme der Verbrauchsteuererhöhung wird jedoch Hunderte Millionen kosten. Da das Kabinett in der neuen Finanzwirklichkeit wieder ein wachsames Auge auf die Haushaltskasse haben muss, gehören schmerzhafte Maßnahmen dazu. Die Koalitionsparteien scheinen dies mit Blick auf die Wahlen nicht allein hinnehmen zu wollen. Es könnte einfach sein, dass sie diese Verantwortung nach dem Prinsjesdag mit dem Rest des Hauses teilen wollen.



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