ZwijndrechtAm Freitag hat die flämische Regierung mit verschiedenen Aktionsgruppen einen sogenannten „Sanierungsverband“ geschlossen, um die PFAS-Verschmutzung in Zwijndrecht zu bekämpfen. Es wurde vereinbart, die Kontamination von Anfang an gründlich anzugehen. Das bedeutet so wenig Umlagerung wie möglich mit kontaminiertem Boden und so viel Entsorgung und Sanierung wie möglich. Lantis hofft, die Oosterweelwerf im Februar oder März wieder in Betrieb nehmen zu können.
Umweltminister Zuhal Demir (N-VA) reiste am Freitag nach Zwijndrecht, um die Vereinbarung zu unterzeichnen. Auch Bond Beter Leefmilieu, Zwijndrecht Gezond, Natuurpunt Waasland, die Gemeinde Zwijndrecht und Lantis unterstützen den Verein Sanering. Greenpeace, Grundrechte und Aktivist Thomas Goorden verließen den Verhandlungstisch. Mit einem gemeinsamen und integrierten Plan wollen sie nun die PFAS-Kontamination in Zwijndrecht und Umgebung angehen und gleichzeitig die Erdarbeiten auf der Oosterweelwerf wieder aufnehmen. „Die Aufräumarbeiten werden daher nicht auf die lange Bank geschoben“, betont der Minister. „Aber die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt, und wir erkennen auch, dass das öffentliche Vertrauen nur wiederhergestellt werden kann, wenn vor Ort eine konsequente Einigung nach der anderen erzielt wird.“ Alle Parteien, die die Vereinbarung unterzeichnet haben, bleiben für die nächsten zehn Jahre beteiligt.
Kontaminierten Boden nicht lagern
Lantis hofft, seine Erdarbeiten im Frühjahr 2023 wieder aufnehmen zu können, aber es wurde vereinbart, dass der kontaminierte Boden nicht mehr in einer „Sicherheitsberme“ auf dem 3M-Gelände oder in den Bermen neben der Autobahn verarbeitet wird. „Wir werden dafür sorgen, dass wir nicht zur Sanierung zurückkommen sollten, sondern dass das Land plötzlich weg ist“, verspricht CEO Luc Hellemans. Gleichzeitig will man eine gründliche Reinigung des Grundwassers. Schließlich setzt sich Lantis dafür ein, Staubbildung so weit wie möglich zu vermeiden, damit sich PFAS nicht weiter in der Luft ausbreiten kann.“ Auch Hellemans nahm die Sache selbst in die Hand. „Wir haben den Leuten nicht genug zugehört. Aber wir haben noch zehn Jahre vor uns und werden alles tun, um das nachzuholen.
Untersuchung gesundheitlicher Auswirkungen
Auch im Verein Sanering steht die Gesundheit der Bewohner an erster Stelle. Die flämische Regierung wird die gesundheitlichen Auswirkungen von PFAS weiter kartieren. „Die Sanierung ist eine gute Sache, aber inzwischen haben viele von uns schon eine beträchtliche Menge PFAS im Blut“, sagt Carolien Van der Cruyssen vom Bürgerkollektiv Zwijndrecht Gezond. „Für die nächsten zehn Jahre wurde jetzt eine medizinische Nachsorge versprochen, und Hausärzte werden geschult, um Patienten richtig anzuleiten. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, das Vertrauen in die Regierung wiederherzustellen.“
Alternative Sanierungsmethoden
Auch die Umweltbewegungen konnten von einigen Forderungen profitieren. Beispielsweise wurde vereinbart, alternative Sanierungsmethoden für wertvolle Naturschutzgebiete wie Blokkersdijk, Vlietbos und Sint-Annabos zu untersuchen. „Wir setzen auf Individualisierung, weil das Heilmittel besser sein muss als die Krankheit“, sagt Jef van de Wiele von Natuurpunt Waasland. „Andererseits sind wir zufrieden, dass ein erster Schritt getan wurde, um die Umweltverschmutzung des Jahrhunderts zu bekämpfen. Öffentliche Gesundheit und Natur können nicht getrennt werden. Die in die Umwelt eingetragenen PFAS landen früher oder später über irgendeinen Weg auf unserem Teller. So haben wir jetzt zum Beispiel die Gewissheit, dass der Palingbeek vollständig saniert wird, sodass kein verschmutztes Wasser mehr in die Schelde fließt und somit von Fischen aufgenommen wird.“
Graben Sie nicht zweimal
Zwijndrechts Umweltschiffe Steven Vervaet (Groen) hält es für besonders wichtig, dass es jetzt einen ganzheitlichen Ansatz für die Sanierung gibt. „Wir stehen vor einer langfristigen Arbeit und sollten keine Chance lassen, das Lebensumfeld wiederherzustellen. Ebenfalls im Mai beginnt die Sanierung der Gärten von rund 350 Wohnungen in der ersten Phase. Da ist unsere Vorgabe, dass man nicht zweimal an der gleichen Stelle graben soll und es gibt eine Nachsorge von drei Jahren.“
Wissenszentrum
Auch die flämische Regierung zieht Lehren aus der gesamten PFAS-Krise. Eine konkrete Maßnahme ist die Einrichtung eines Wissenszentrums für besonders besorgniserregende Stoffe (ZZS) bis zum 1. Januar 2024. Dort werden alle Studien und Erkenntnisse zur Vorgehensweise und Sanierung von chemischen Kontaminanten gebündelt.
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