Der türkische Präsident, der die russische Invasion in der Ukraine immer verurteilt hat, hat einen weiteren Grund, die russische Besetzung der Krim zu verurteilen. Die Bindungen zwischen der Türkei und der Halbinsel sind aufgrund der dort noch lebenden Tataren stark. Sie haben schlechte Erfahrungen mit den russischen Besatzern gemacht und hätten viel lieber die Autonomie, die sie unter der Ukraine hatten. Seit der russischen Invasion 2014 werden sie unterdrückt und fühlen sich in ihrer Freiheit stark eingeschränkt. Tataren-Menschenrechtsaktivisten werden von Russland auf der Krim wegen Terrorismus festgenommen, und Schulen und Bildung in ihrer Muttersprache, die dem Türkischen sehr ähnlich ist, wurden verboten.
Sunnitische Muslime
Die Tataren, größtenteils sunnitische Muslime, sind Nachkommen türkischer Bevölkerungsgruppen, die sich vor vielen Jahrhunderten in Eurasien niedergelassen haben.e ausgebreitet haben. Dort bildeten sie das Reich der Goldenen Horde, das 1236 gegründet wurde und später in kleinere Teile zerfiel, darunter das sogenannte Krim-Khanat. 1783 wurde die Halbinsel von Russland annektiert, aber die Bevölkerung blieb hauptsächlich Krimtataren. Während der Schreckensherrschaft des kommunistischen Diktators Stalin kam es jedoch zu Massendeportationen, weil laut Stalin die Krimtataren mit den Nazis kollaboriert hatten. Etwa 100.000 Krimtataren wurden getötet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 kehrten viele Tataren auf die Krim zurück.
Diaspora
Derzeit leben mehr als 250.000 Tataren auf der Halbinsel. Damit machen sie mindestens 10 % der Bevölkerung aus. Sie wollen sich der Ukraine anschließenichhör nicht weiter. Die Krimtataren in der Diaspora demonstrieren überall gegen die russische Besatzung, so etwa die etwa fünf Millionen in der Türkei lebenden Krimtataren und die vielen Krimtataren, die jetzt in die Türkei fliehen. Aufgrund der türkischen Verwandtschaft haben sie leichter Anspruch auf eine langfristige Aufenthaltserlaubnis.
Erdogan argumentiert, dass die Krimtataren im Laufe der Geschichte viele Schrecken erlebt haben und ohne die Unterdrückung durch die russischen Besatzer leben wollen.