Elon Musk sagte, er habe einen neuen Vorstandsvorsitzenden für die Leitung von Twitter eingestellt, der in sechs Wochen seine Tätigkeit aufnehmen werde. Damit habe er den Grundstein für die neue Führung der Plattform gelegt, die der Milliardär letztes Jahr für 44 Milliarden US-Dollar gekauft hatte.
Musk ist seit der Übernahme Vorstandsvorsitzender, hat aber immer signalisiert, dass es sich um eine vorübergehende Übernahme handeln würde. Am Donnerstag schrieb er auf Twitter: „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich einen neuen CEO für X/Twitter eingestellt habe. Sie wird in ca. 6 Wochen anfangen!“
Er fügte hinzu, er werde zum Vorstandsvorsitzenden und Chief Technology Officer wechseln und „die Produkt-, Software- und Sysops-Leitung übernehmen“. [systems operations]“. Den Namen der Person, die er zum Vorstandsvorsitzenden ernennen will, nannte er nicht.
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Aktionäre von Tesla, dem Elektroautohersteller, den Musk ebenfalls leitet, zunehmend Druck auf ihn ausüben, sich wieder auf dieses Unternehmen zu konzentrieren, dessen Aktien im vergangenen Jahr um 30 Prozent gefallen sind. Die Tesla-Aktie stieg aufgrund dieser Nachricht um etwa 2 Prozent.
Auch Twitter-Investoren und Banker wollten, dass Musk so schnell wie möglich ein neues Management auswählt, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Musk sagte im Dezember, er werde als Twitter-Chef zurücktreten, sobald er jemanden gefunden habe, der „dumm genug sei, den Job anzunehmen“, nachdem er Nutzer dazu befragt hatte, ob er die Position aufgeben sollte. Bei der Umfrage gab es 17,5 Millionen Stimmen, 57,5 Prozent forderten seinen Rücktritt.
Seine sechs Monate an der Spitze der Social-Media-Plattform waren von einer deutlichen Umstrukturierung geprägt, bei der er die Mitarbeiterzahl um etwa 90 Prozent reduzierte und die Moderation von Inhalten lockerte. Die Schritte verärgerten einige hochkarätige Nutzer und Werbetreibende und beeinträchtigten die Einnahmen von Twitter.
Allerdings sagte Musk im März, dass sich die Finanzen der Plattform nach seinen Kostensenkungsbemühungen verbessert hätten, sodass das Unternehmen im nächsten Quartal wieder einen positiven Cashflow ausweisen könne. Er kündigte in den letzten Wochen mehrere neue Funktionen an, darunter verschlüsseltes Messaging.