Eintracht Frankfurt und Kostic bringen Barça ins Camp Nou

Eintracht Frankfurt und Kostic bringen Barca ins Camp Nou


Gerade als die Anhänger von Eintracht Frankfurt für zwei Tage (und nun auch Nächte) die Innenstadt eroberten, kulminierte es am Donnerstagabend ab 21 Uhr im Camp Nou. Die Deutschen in ihren weißen Trikots waren im ganzen Stadion zu sehen und übertönten die katalanische Menge, besonders als der harte Kern von Barça zur Halbzeit reinging und erst zehn Minuten später wieder rauskam. Es war wütend über den Dissens eines Frenkie-losen Barcelona in der ersten Halbzeit: 0: 2. Es stellte sich heraus, dass einer der größten Fußballtempel der Welt die Eintracht für einen magischen Abend sein würde.

Die Fans der Eintracht konnten nach dem 1:1 zu Hause eine Woche zuvor bereits innerhalb von zwei Minuten an ihr Märchen glauben. Schiedsrichter Artur Luis Soares zeigte innerhalb von zwei Minuten auf den Elfmeterpunkt, als Eric Garcia foulte. Filip Kostic, der Ex-Groninger, der bereits eine Woche zuvor in Deutschland auf der linken Außenbahn das Feld freigelegt hatte, machte seinen ersten des Abends. Es stellte sich heraus, dass es für die Deutschen der Auftakt zu viel schöneren Dingen war.

Barca kam dem 1:1 bereits nahe, als Pierre-Emerick Aubameyang eine Flanke von Ousmane Dembele per Kopf überspielte. Und neun Minuten später noch einmal, als Verteidiger Ronald Araujo aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Doch immer deutlicher entfaltete sich ein Szenario, bei dem die Eintracht auf mehr hoffen durfte. Bei Barça hat es nicht geklappt, mit einem fehlenden Frenkie de Jong in den ersten 45 Minuten, einem unsichtbaren Pedri und einem möglicherweise übereifrigen Gavi (er holte Gelb, indem er Jesper Lindstrøm bei einem Konter niederschlug). Das kleine La-Masia-Talent würde damit das erste Spiel im Halbfinale verpassen.

Schöner Knall Borré

Sieben Minuten vor der Halbzeit glaubten die Deutschen nicht, was ihnen passiert war, als der kolumbianische Stürmer Rafael Santos Borré aus rund 25 Metern eine Rakete von seinem Fuß abgehen ließ. Er traf hinter Barça-Goalie Marc-André ter Stegen hart ins Tordach. Er war nicht der einzige staunende Deutsche, aber 30.000 andere wähnten sich innerhalb einer Sekunde im Fußballhimmel.

Die Frankfurter von Trainer Oliver Glasner stocherten immer wieder durch die Abwehr der Katalanen. Torhüter Kevin Trapp stachelte beim Halbzeitsignal die eigenen Anhänger an, aber verrückter konnte es nicht werden.

So stellte es sich in der zweiten Halbzeit heraus. Lindstrøm schoss von einem Konter auf ter Stegen und Minuten nachdem der portugiesische Schiedsrichter Soares Dias seine kaputte Audioanlage ausgetauscht hatte (was ebenfalls Minuten dauerte), schoss Kostic sein zweites Tor fehlerlos von links ins lange Eck: 0:3. Dazu passte eine weitere starke Leistung der serbischen Nummer 10, die in ihren deutschen Jahren enorm gereift ist und zu den Führungsfiguren dieses Frankfurts gehört.

In Minute 70 war es Zeit für Luuk de Jong, aber ja, beim 0-3… Zehn Minuten später kam auch Memphis Depay, der nach einer Verletzung zurückgekehrt war, dazu. Es half lange nichts, bis Sergio Busquets kurz vor Schluss das 1:3 erzielte, der sich aber aus kurzer Distanz als Abseits herausstellte. In Minute 91 schoss er einen fallenden Ball von außerhalb des Strafraums ins lange Eck: 1-3. Luuk de Jong hatte zwei Minuten später die Chance zum 2:3, traf aber aus einer fast unmöglichen Ecke das Außennetz. Memphis durfte in Minute 101 einen Elfmeter schießen und scheiterte nicht, sein Einsatz ging knapp über die Torlinie durch den unteren Balken. Es war zu spät und unmittelbar nach dem 2:3 war Barças europäische Saison für diese Saison beendet.

Der erträumte Wunderabend für Eintracht Frankfurt wurde im Camp Nou wahr. Im Halbfinale wartet Englands West Ham United, das Peter Boszs Olympique Lyon nach dem 1:1 in England mit 0:3 ausschaltete.

Atalanta deaktiviert

Marten de Roon, Hans Hateboer und Teun Koopmeiners verpassten mit Atalanta das Halbfinale der Europa League. Der italienische Zweitplatzierte verlor zu Hause in Bergamo gegen RB Leipzig: 0:2.

Hans Hateboer (r.) übernimmt das Luftduell mit André Silva.

Hans Hateboer (r.) übernimmt das Luftduell mit André Silva.

Für Leipzig war das mehr als genug für die nächste Runde, nachdem das erste Spiel in Deutschland 1:1 geendet hatte. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde ging die deutsche Formation in Führung. Christopher Nkunku schoss aus kurzer Distanz, nachdem Konrad Laimer über die rechte Flanke gestürmt war.

Hateboer war nach rund einer Stunde nah am Ausgleich, doch sein Schuss ging knapp drüber. Kurz vor Schluss lief Leipzig durch einen verwerteten Elfmeter von Nkunku weiter. De Roon, Hateboer und Koopmeiners waren alle drei Stammspieler in der italienischen Formation von Trainer Gian Piero Gasperini.

Van Bronckhorst mit Rangers ins Halbfinale

Giovanni van Bronckhorst erreichte mit Rangers FC das Halbfinale der Europa League. Der niederländische Trainer sah seine schottische Formation nach Verlängerung mit 3:1 gegen Braga gewinnen. Zu Hause hatten die Portugiesen mit 1:0 gewonnen.

Zur Halbzeit führten die Rangers mit 2:0. James Tavernier traf zweimal, einmal per Elfmeter. Kurz vor der Halbzeit wurde auch Vitor Tormena aus Braga vom Platz gestellt. Trotzdem erzwangen die Portugiesen dank eines Treffers von David Carmo eine Verlängerung. In der Zugabe sorgte Kemar Roofe für das 3:1. Dann erhielt auch Iuri Medeiros von Brage die Rote Karte.

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