Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses hat einstimmig der Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zu sexuellem Missbrauch in der Kirche zugestimmt. Der Vorschlag soll am Donnerstag auf die Tagesordnung der Plenarsitzung gesetzt werden, damit anschließend die Installationssitzung stattfinden kann.
Die Frage der Einsetzung des Untersuchungsausschusses wurde schlagartig aktuell nach der Ausstrahlung der Sendung „Godforgotten“ auf Canvas, in der Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche aussagten. Die Empörung war so groß, dass sich Politiker über Parteigrenzen hinweg schnell auf einen neuen Untersuchungsausschuss einigten.
Opfer im Mittelpunkt
Die verschiedenen Parteien waren sich einig, dass die Opfer sexuellen Missbrauchs im Mittelpunkt stehen werden. Untersucht wird beispielsweise, wie ihre Anerkennungsverfahren funktionieren und inwieweit sie und ihre Angehörigen unter anderem von der Kirche, religiösen Organisationen, der Polizei und der Justiz anerkannt wurden. Das Komitee wird auch untersuchen, wie die zuständigen Behörden mit Beschwerden über sexuellen Missbrauch sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche umgegangen sind. Schließlich wird auch die „Operation Chalice“ selbst untersucht.
Eine weitere Frage, die den Ausschuss beschäftigen wird: Wie hat Belgien in bestimmten Fällen mit ausländischen Behörden zusammengearbeitet? Dabei handelt es sich vor allem um Missbrauchsgeschichten über belgische Geistliche, die in den letzten Jahren in der Presse aufgetaucht sind.
Wahlen
Es wird auch darauf geachtet, was die Kirche und religiöse Organisationen selbst in all den Jahren getan haben, um sexuellen Missbrauch zu verhindern und frühere Täter aufzuspüren und zur Rechenschaft zu ziehen. Abschließend prüft der Untersuchungsausschuss, welche Möglichkeiten es gibt, die Kirche und religiöse Organisationen unter anderem finanziell in die Pflicht zu nehmen.
Ohne dass es zu Unfällen kommt, erhält die Stiftung am Donnerstag auch im Plenarsaal grünes Licht, sodass die Gründungssitzung anschließend zügig stattfinden kann. Wenn der Untersuchungsausschuss vor den Wahlen im Juni nächsten Jahres abschließen will, müssen die Mitglieder den Prozess beschleunigen.
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