Eingesandte Briefe: WF Hermans hat mit seinem Buch „Umgeben von gefährlichen Verrückten“ noch recht

Eingesandte Briefe WF Hermans hat mit seinem Buch „Umgeben von


Porträt des Schriftstellers Willem Frederik Hermans im Jahr 1964.Bild ANP, Ed van der Elsken

Brief des Tages

Die Verhaftung von 25 Reichsbürgern in Deutschland scheint eine logische Fortsetzung dessen zu sein, was andernorts seit einiger Zeit vor sich geht (First, 8/12). In Amerika verschafft sich eine Gruppe souveräner Bürger Gehör. Sie erkennen weder die Vereinigten Staaten noch ihre Gesetze und Vorschriften an. Sie fahren mit selbstgemachten Nummernschildern und Führerscheinen herum und werden deshalb auf Schritt und Tritt festgenommen.

Eine bizarre Variante sind die maurischen Amerikaner. Sie behaupten, Staatsangehörige von Großmarokko zu sein, dem Land, von dem sie glauben, dass es seit dem späten 18. Jahrhundert von den Vereinigten Staaten übernommen wurde. Oft mit einem Fes geschmückt, beanspruchen sie bei jedem Stopp diplomatische Immunität (kein gültiges Nummernschild, kein Führerschein, keine Versicherung).

In Großbritannien hat sich bereits die erste Gruppe gemeldet, die versucht hat, Polizisten festzunehmen, weil sie eine Impfstelle sicherten und sich damit einer Straftat schuldig machen würden. Einige von ihnen sind mit der Flat-Earth-Bewegung verbunden, die behauptet, dass die Erde flach ist.

Und dann haben wir natürlich die Gruppe um Herrn Baudet, wo Verschwörungstheorien an die Stelle des rationalen Denkens getreten sind. Hat Willem Frederik Hermans mit seinem Buchtitel noch recht: Umgeben von gefährlichen Verrückten.
Frank BrauerFühren

Drogen

Das Interview mit den Bürgermeistern von Antwerpen und Rotterdam zeigt, wie verstrickt die Verwaltung in den Sumpf des Drogenkriegs ist (Samstag, 3.12.). Beide Bürgermeister sprechen darüber, wie sehr sie mit der Kriminalität zu kämpfen haben, wie viele Drogen sie beschlagnahmen und welche wunderbaren neuen Aktionen sie ergreifen.

Aber ob das bedeutet, dass in absehbarer Zeit kaum noch Drogen ihre Häfen erreichen werden und ob unsere Länder kokainfrei werden: darüber kein Wort.

Und über die Kernfrage, ob die gesamte Drogenprohibition, die Ursache der Drogenkriminalität, tatsächlich so eine gute Idee ist, verlieren die Herren kaum Worte.

Warum sollte bei Drogen nicht möglich sein, was seit jeher bei Alkohol und Tabak praktiziert wird: legale Herstellung, Handel und Konsum? Das Nachdenken über eine vernünftige Drogenpolitik ist in Politik und Umsetzung ins Stocken geraten.

Aus diesem Grund hofft die Drug Policy Foundation, einen Nationalen Bürgerrat zum Thema Drogen zu organisieren. Eine per Lotterie ausgewählte Gruppe von 150 Bürgern beschäftigt sich an mehreren Wochenenden gründlich mit dem Problem und entwickelt dann Empfehlungen.

Die Regierung finanziert diese Konsultation und nimmt die Beratung ernst. Viele Kommunen haben bereits ihre Unterstützung bekundet. Lassen Sie Rotterdam mitmachen.
Raymond Dufour, Vorsitzender der Drug Policy Foundation, Haarlem

Gewinner

Am 7. Dezember sind genau 50 Jahre seit einer der berühmtesten Fotografien vergangen, die je gemacht wurde: die Erde als blaue Murmel, wie sie vom Weltraum aus gesehen wird (First, 7/12). Die Zerbrechlichkeit dieser wunderschönen Kugel war zum ersten Mal eingefangen worden. „Wie immer hat der Sieg hundert Väter, während niemand ein Scheitern eingestehen will“, zitiert Alain Timmers Mussolinis Schwiegersohn (O&D, 8/12).

Zum 50-jährigen Jubiläum des Fotos aus dem All könnte man auch eine Variante schreiben: „Der“ Sieg hat drei Astronauten. Und Scheitern führt nur zum Vergessen.
Robert MarisKreuzau, Deutschland

Zugang

Marianne Nellissen setzt sich gegen Geschäfte ein, die ihre Türen offen halten, um keine Umsätze zu verlieren (O&D, 8/12). Mit Recht. Nur für Rollstuhlfahrer ist es schwierig.

Mit einem stabilen Türschließer im Rollstuhl kann man eine solche Tür nicht öffnen. Ans Fenster zu klopfen ist sinnlos, weil man Sie weder sieht noch hört. Also bleiben wir dem Zentrum fern und kaufen online ein.

Die Händler haben also Recht mit ihren Umsatzeinbußen. In Borne verfolgte die Handicap Experience Experts Foundation einen anderen Ansatz. Im Oktober verteilten wir Türklingeln und Schaufensteraufkleber an Einzelhändler mit der Aufforderung, die Türen zu schließen, wenn es kälter wird. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Energieeinsparung und bessere Zugänglichkeit.

Jetzt hängt überall in Borne der gleiche, wiedererkennbare Fensteraufkleber plus Türklingel, und es gibt mehr Bewusstsein unter den Einzelhändlern für Menschen im Rollstuhl.

Unsere Stiftung finanzierte und organisierte die Aktion selbst, aber die freiwilligen Beiträge der Ladenbesitzer überstiegen unsere Kosten bei weitem.

Also, nörgelnde Verbraucher: Nicht meckern, sondern Türklingeln und Fensteraufkleber verteilen. Das kommt wirklich allen zugute.
Marianne Stevelinkgetragen

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