Eine stinkende Angelegenheit: Britische Abwässer landen massenhaft in der Nordsee

Eine stinkende Angelegenheit Britische Abwaesser landen massenhaft in der Nordsee

Am Freitag gab es an der englischen Küste elf Strände, an denen vom Schwimmen dringend abgeraten wurde. Auch vom Schwimmen im Wasser in Dünkirchen wurde am Freitag abgeraten. Im Wasser wurde das Kotbakterium E.coli gefunden. Es kommt aus dem Vereinigten Königreich. Sobald dort Wasseraufbereitungsanlagen überzulaufen drohen, leiten Rohre das Rohwasser zu Flüssen und ins Meer. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 5.000 Vorfälle an Hunderten von Standorten gemeldet. Diese Zahl steigt jedes Jahr. Im vergangenen Jahr war sogar ein Plus von 89 Prozent zu verzeichnen.

Zunahme

Der spektakuläre Anstieg ist das Ergebnis von Einsparungen der Umweltaufsichtsbehörde zur Bekämpfung der Einleitungen. Die zuständige Umweltministerin war Liz Truss. Greenpeace nahm deshalb kein Blatt vor den Mund, als die Zahlen diese Woche durchsickerten: „Truss hat Scheiße an den Händen.“

Das Problem tritt hauptsächlich bei strömendem Regen auf. Das liegt unter anderem an der Trockenheit, die dazu führt, dass der harte Boden Wasser hauptsächlich ableitet und kaum aufnimmt. Durch die Klimaerwärmung werden die Niederschläge immer extremer und Überschwemmungen nehmen zu. Das größte Problem ist jedoch die hoffnungslos veraltete Infrastruktur im britischen Abwassersystem. In drei Jahrzehnten wurde kaum in neue Kanäle oder Wasserreservoirs investiert.

Jetzt haben es die Franzosen wirklich drauf. Ihnen zufolge bedroht die überquellende britische Jauchegrube nun auch ihre Fischerei und ihre Strände entlang des Ärmelkanals und der Nordsee. Sie fordern die Europäische Kommission auf, unverzüglich rechtliche Schritte einzuleiten.



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