Ein Hoffnungsschimmer, dass die Niederlande nicht endgültig mit Tierscheiße untergehen müssen

Nach drei Folgen wird klar Die Abendshow mit Arjen Lubach


Arno Haijtema

Wer nach einer Auslandswanderung das Bedürfnis verspürte, in den Niederlanden wieder Anschluss zu finden, konnte die NPO am Samstag zwei Stunden lang ununterbrochen besuchen. Zur Hauptsendezeit wird viel im Lehm gebuddelt, nach Insekten und Wassertieren gejagt und nach Schweinen und Dachsen gelauert. Auch die Interaktion des Homo sapiens mit diesem Polderland erhält viel Aufmerksamkeit.

Was es bedeutet, all diese Programme – Unser Hof: und jetzt selbst, Frühaufsteher und Entlang der Küste mit einem Auge für die Holländer Heimat? Ich habe keine Ahnung, außer dass alle drei einen Hoffnungsschimmer bieten, dass die Niederlande nicht dauerhaft an Tierscheiße untergehen müssen.

Yvon Jaspers (links) in Unsere Farm: und jetzt ich.Bild KRONCRV

Bauer sucht FrauIkone Yvon Jaspers, ebenfalls ein ehemaliges Aushängeschild des Viehfutterindustriellen ForFarmers, probiert sich ein Unser Bauernhof auf einem Stück Land mit drei Schweinen, Küken in der Schale (sie schlüpfen nächste Woche) und ungespritztem Gemüseanbau, um das verlorene Paradies des Bio-Kleinbetriebes zurückzuerobern.

Nachdem sie zwei Jahrzehnte lang den Wissensbaum der Bioindustrie gegessen hat, staunt sie mit kindlicher Begeisterung über die Naturwunder auf ihrem Grundstück. Mitleidig beäugt und beraten von traditionellen Bauern, die Monokultur und endlose Hektar als ihre Realität kennen, schuftet Jaspers sich durch den Lehm, pflanzt Kartoffeln (ausnahmslos „Peeps“ genannt), spricht mit den Schweinen – alles in der Superlative: sehr schöne Reihen, schöne Pflanzen. steinharter Boden, steinsauber, steinlastig. Der kindliche Hörton sollte den Zuschauer dazu verleiten, Jaspers auf ihrer Suche zu folgen, aber ich fühle mich in ihrem gespielten naiven Universum nicht zu Hause.

Wie ruhig ist der Ton von Frühaufsteher-Moderator Menno Bentveld, der erfreute Mäusespuren an den Hängen der Limburger Brunssummerheide gesehen hat? Eine Vorstellung, die der begleitende Ranger grausam ignorierte. Mit einem Lächeln sah Bentveld einen Dachs spazieren: selten und doch ernüchternd gewöhnlich. Wo einst Sand und Braunkohle abgebaut wurden, gedeiht heute die Natur: Sonnentau, Eidechse, Heuschrecken, seltene Pflanzen. Ziegen und Schafe erhalten beim Grasen das natürliche Gleichgewicht. Die Weidetiere wiederum müssen von Menschen gegen den grassierenden, giftigen Fingerhut geschützt werden. Freiwillige entfernen es manuell: ein Dämpfer für diejenigen, die hofften, dass die verletzliche Natur eines Tages alleine zurechtkommen könnte.

Huub Stapel hat seine fünfteilige Berichtsreihe abgeschlossen Entlang der Küste ab in Groningen. Der Titel verrät den Inhalt: Er folgte der Küste, fischte nach Geschichten, die sich bei Ebbe und Flut und hinter den Deichen entfalten. Kein überraschendes Fernsehen, über das Groninger Getreide, die Austern des Wattenmeeres – der melancholische Gesang von Ede Staal fehlte nicht. Stapel befreite die Sendung mit unterkühltem Humor von einer Überdosis Von Region zu Region. Auf einem Schnellboot auf der Ems fahrend, erklärte ein Manager auf einem Werbekurs, dass die Häfen alle nach Königinnen benannt seien: Emma, ​​Wilhelmina, Juliana, Beatrix. Stapel: ‚Was für ein Leckerbissen!‘

Der Manager nannte den Eemshaven mit seiner Windmühlenindustrie „das Outlet der Niederlande“. Regionale Förderung des reinsten Wassers: Ich wurde wieder geerdet.



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