Ein amerikanischer Todestraktinsasse wurde nach 39 Jahren hingerichtet

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Der 62-jährige Amerikaner Duane Owen wurde am Donnerstag im Raiford-Gefängnis in Florida hingerichtet. Er verbrachte satte 39 Jahre im Todestrakt. Owen wurde wegen Mordes an einer 38-jährigen Frau und einem 14-jährigen Babysitter angeklagt. Die Schwester des Teenagers – damals gerade mal 10 Jahre alt – ergriff nach der Hinrichtung das Wort. Der Staat hat endlich das letzte Kapitel des Buches meiner Schwester geschrieben.

Der Mann wurde 1984 wegen Vergewaltigung und Ermordung der 38-jährigen Georgianna Wilson zum Tode verurteilt. Ihre Kinder schliefen im Nebenzimmer. Im selben Jahr ermordete er auch die 14-jährige Babysitterin Karen Slattery. Zwei weitere Opfer konnten dem Tod entkommen.

Die Hinrichtung erfolgte durch eine Injektion. Dies ist die zwölfte Vollstreckung der Todesstrafe in den USA in diesem Jahr. Dies geschieht nur in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Missouri und Florida. Im US-Bundesstaat Florida gibt es nicht weniger als 300 Todestraktinsassen. Owen war einer der dienstältesten Todeskandidaten im Todestrakt.

Der Oberste Gerichtshof von Florida lehnte letzte Woche ein Gnadengesuch ab. Laut Owens Anwalt war er sich der Taten, die er begangen hatte, nicht bewusst. Er gab an, zum Zeitpunkt des Sachverhalts unter Wahnvorstellungen gelitten zu haben, doch das Gericht folgte dieser Ansicht nicht.

Schwester des Opfers anwesend

Debbi Johnson, die Schwester des getöteten 14-jährigen Mädchens, las nach der Hinrichtung eine bewegende Aussage. Sie sagte, sie habe „leider nur wenige Erinnerungen an ihre Schwester“, „aber Owens Tat hat alles in ihrem Leben verändert“. So schwierig sie auch emotional war, wollte Johnson um jeden Preis bei der Hinrichtung dabei sein. „Er sah meiner Schwester in die Augen, als sie starb. Ich werde ihm jetzt in die Augen schauen, wenn er stirbt.“

Ihr zufolge habe der Staat zu lange mit der Vollstreckung des Urteils gewartet. Der Bundesstaat Florida hat schließlich das letzte Kapitel von Karens Buch geschrieben. „Unsere Familie kann jetzt das Buch schließen, weglegen und versuchen, weiterzumachen.“

Debbi Johnson, die Schwester des von Owen getöteten Teenagers. © AP



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