Bisher wurden 40 Personen gezählt, von denen viele in der Nähe der kalabrischen Stadt Steccato di Cutro angespült wurden. Mindestens etwa fünfzig Menschen an Bord wurden gerettet. An Bord des Bootes befanden sich Migranten aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan, deren Zahl auf 150 bis 250 geschätzt wird.
Was genau passiert ist, ist unklar. Die Nachrichtenagentur Adnkronos sagte, das Boot sei auf Felsen gestoßen, laut der Nachrichtenagentur Ansa brach das überfüllte Schiff aufgrund rauer Seebedingungen in zwei Teile.
Jedes Jahr sterben viele Migranten auf der gefährlichen Überfahrt von Afrika nach Europa über das Mittelmeer. Im vergangenen Jahr waren es schätzungsweise 2.400. Die Boote, in denen die Migranten die Überfahrt versuchen, sind oft klapprig und überladen.
Hilfsorganisationen dürfen jeweils nur eine Rettungsaktion durchführen
Neben der Küstenwache sind mehrere internationale Hilfsorganisationen bei der Rettung von Migranten aktiv, aber Italien versucht, diesen Organisationen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Im November mussten Hilfsschiffe mit geretteten Migranten wochenlang auslaufen, ohne an Land gehen zu dürfen.
Vergangene Woche wurde zudem ein Gesetz verabschiedet, das vorschreibt, dass Hilfsschiffe jeweils nur eine Rettungsaktion durchführen dürfen. Nach der Rettung von Migranten von einem Schiff muss dieses Schiff „unverzüglich“ in einen Hafen einlaufen. Laut UN und Hilfsorganisationen kann dies Menschenleben kosten.
Die rechtsnationalistische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Zahl der Migranten stark reduzieren, der Kampf gegen Schiffe von Hilfsorganisationen soll zeigen, dass es ernst ist. Tatsächlich ist es symbolisch: Die Zahl der Migranten, die italienischen Boden betreten, nachdem sie von einem Rettungsschiff gerettet wurden, beträgt nur 10 Prozent der Gesamtzahl der Migranten, die erfolgreich auf dem Land- oder Seeweg nach Italien einreisen.