Die Kampfpause zwischen Israel und der Hamas wurde heute Morgen in letzter Minute verlängert. Wenige Minuten vor Ablauf des Abkommens einigten sich die Parteien darauf, den Waffenstillstand noch mindestens einen Tag fortzusetzen. Wenn dies nicht vor 7 Uhr morgens (6 Uhr niederländischer Zeit) erreicht worden wäre, hätten Israel und die Hamas die Kämpfe nach eigenen Angaben wieder aufgenommen.
Laut Katar, das die Verhandlungen vermittelt, haben Israel und die Hamas die Bedingungen der Kampfpause nicht geändert. Das bedeutet, dass die Hamas heute erneut zehn israelische Geiseln freilassen wird. Im Gegenzug hat Israel zugestimmt, dreißig palästinensische Gefangene freizulassen. Unterdessen ist die Einfuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gestattet.
Die Verhandlungen über eine Verlängerung der Kampfpause sind in den letzten Tagen zunehmend schwieriger geworden. Bisher hat die Hamas nur weibliche oder minderjährige Geiseln freigelassen. Es wird erwartet, dass die Hamas strengere Anforderungen an die Freilassung von Männern und Soldaten stellt.
Israel hat stets erklärt, dass der Waffenstillstand vorübergehend sei. Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu steht im eigenen Land unter großem Druck, die Geiseln freizulassen, will aber gleichzeitig die Hamas bekämpfen. Sobald die palästinensische militante Bewegung aufhört, Geiseln freizulassen, will die israelische Armee den Kampf wieder aufnehmen, dieses Mal wohl auch im Süden des Gazastreifens.
Der Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas geht nun in seinen siebten Tag. Bisher hat das Abkommen zur Freilassung von 70 israelischen Geiseln im Austausch für die Freilassung von 210 palästinensischen Gefangenen geführt. Außerhalb der Vereinbarung wurden außerdem drei Israelis mit doppelter Staatsangehörigkeit und 24 Ausländer freigelassen. Israel geht davon aus, dass die Hamas immer noch etwa 150 Menschen als Geiseln hält.
Pippin der Große