Aufgrund der Zinserhöhungen liegt der amerikanische Zinssatz mittlerweile in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 2001. Indem die Fed die Kreditaufnahme verteuert, bremst sie die Nachfrage in der Wirtschaft und dürfte dafür sorgen, dass die Preise nicht mehr so schnell steigen. Mittlerweile ist die Inflation deutlich gesunken, verharrte aber im September bei 3,7 Prozent.
Die größte Volkswirtschaft der Welt scheint auch die höheren Kreditkosten besser zu verkraften als erwartet. Beispielsweise wuchs die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal deutlich schneller als in den drei Monaten zuvor. Dies war vor allem auf die weiterhin hohen Ausgaben der amerikanischen Haushalte zurückzuführen. Allerdings gehen die Ersparnisse der Amerikaner langsam zur Neige und auch die Hypothekenzinsen sind stark gestiegen. Ökonomen gehen daher für das laufende Quartal von einer Abschwächung des Wachstums aus.
Während einer Rede in New York Anfang des Monats wies Fed-Chef Jerome Powell auch auf die erhöhten Risiken für die Wirtschaft aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen in der Welt hin. Obwohl die wirtschaftlichen Folgen der Spannungen im Nahen Osten noch unklar seien, erklärte Powell, dass die Fed bei ihrer Geldpolitik vorsichtig vorgehen werde. Allerdings ist die Inflation laut dem Zentralbankpräsidenten immer noch zu hoch und die Fed könnte die Zinsen im Laufe dieses Jahres noch weiter anheben. Die Fed wird im Dezember die letzte Zinssitzung dieses Jahres abhalten.