Die Ungerechtigkeit rührt von Entscheidungen her, die vor langer Zeit getroffen wurden – von Erwachsenen

Die Ungerechtigkeit ruehrt von Entscheidungen her die vor langer Zeit
Redaktion

Wenn es nach jungen Leuten gegangen wäre, wäre die BBB bei den Provinzratswahlen nicht die größte geworden. Von allen Wählern, die für diese Bauern-zuerst-Natur-nie-Partei gestimmt haben, die weitaus meisten waren über 50. Nur 3 Prozent waren 18 bis 24 Jahre alt. Ein Fleck auf dem Sieg: Keine andere Partei schnitt bei den Jugendlichen so schlecht ab.

Über den Autor

Asha ten Broeke ist Wissenschaftsjournalist. Alle zwei Wochen schreibt sie eine Austauschkolumne mit Elma Drayer.

Es hat mich zum Nachdenken gebracht. Was wäre, wenn junge Leute das Sagen hätten? Nun, um etwas zu nennen: wenn bei den letzten Parlamentswahlen nur Jugendliche bis 24 Jahre wählen dürftenGroenLinks hatte keine Sitze verloren und nicht die VVD, aber D66 war zur größten Partei geworden.

Jugendliche setzen ohnehin oft andere Schwerpunkte. Eines heute habe das schon durchprobiert eine große Mehrheit der jungen Menschen machte sich Sorgen um das Klima, während die Mehrheit der älteren Menschen dies nicht tat; es ging ihnen vor allem darum, wer für all die Maßnahmen aufkommen muss.

Dasselbe erscheint andere Studien: Kinder und Jugendliche sorgen sich mehr um das Klima als der durchschnittliche Boomer und wollen eine bessere Politik. Darüber hinaus, Am Donnerstag meldete sich die UN-Jugendbeauftragte Sarah Oey zu Wort Treue, Untersuchungen zeigen, dass junge Menschen oft wütend und besorgt über das Klima sind. Sie fühlen sich von Erwachsenen verlassen.

Übrigens: Damit haben sie natürlich recht. Je reicher die Reichen werden, desto schlimmer wird die Klimakrise. Während Multis ihre Milliardengewinne kalkulieren, geht das große Aussterben von Pflanzen- und Tierarten weiter. Während Politiker auf ihren Händen sitzen, ist der Besitz eines Hauses oder eines festen Arbeitsplatzes für viele junge Menschen eine Fata Morgana. So fasste Professor Ewald Engelen die Position der Jugend zusammen: ‚Sie sind absolut durchgeknalltund sie wissen es.‘

Das macht junge Menschen nicht nur grüner als die Alten, sondern auch kritischer gegenüber dem anderen großen Problem unserer Zeit: dem Kapitalismus. Eine britische Denkfabrik hat nachgerechnet dass fast 80 Prozent der jungen Menschen den Kapitalismus für die Immobilienkrise verantwortlich machen, dass drei Viertel die Klimakrise für ein „spezifisches kapitalistisches Problem“ halten und dass zwei Drittel lieber in einem sozialistischen Wirtschaftssystem leben.

Selbst in den USA, wo der Kapitalismus die zweite Staatsreligion ist, lehnen mehr als die Hälfte der Jugendlichen dieses System ab. in den Niederlanden zitiert Die Bewährung Der 16-jährige Sytze Fortuin: ‚Ich hoffe, dass wir zur Zerstörung des neoliberalen Kapitalismus beitragen können.‘

Eine neue Protestgeneration sei entstanden, betonte der Psychologe Jos Ahlers in dem Artikel. „Junge Menschen sehen den ganzen Tag, wie das System auf der ganzen Welt versagt.“ Das ist frustrierend, sagte auch Pippi van Ommen, 26 Jahre alt und aktiv bei Extinction Rebellion und Milieudefensie. „Die Hälfte aller CO2Emissionen stammen aus der Zeit nach 1990. Ich bin 1996 geboren. Es gab damals schon internationale Klimagipfel, aber es ist noch immer nichts passiert.“ Sie gibt jedoch nicht auf. ‚Dies ist das bestimmendes Jahrzehnt. Jetzt bestimmen wir, wie die Welt für uns und alle Generationen nach uns aussehen wird.“

Sie hat auch recht. Die Frage ist nur: Wer genau darf das entscheiden? Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, wie in einem alternden Land die Stimmen junger Menschen in denen der „Nach-uns-der-Sintflut“-Generation untergehen können. Minderjährige haben technisch gesehen nichts in Rotstift zu zerbröseln. Womit wir bei einer großen Ungerechtigkeit im Herzen unserer Demokratie wären: Wer am längsten mit den Folgen der Politik leben muss, hat am wenigsten etwas zu sagen.

Das ist kein Naturgesetz. Die Ungerechtigkeit rührt von Entscheidungen her, die vor langer Zeit getroffen wurden – von Erwachsenen. Zum Beispiel die Entscheidung, eine schiefe Form der Diskriminierung in das Wahlrecht einzubauen: ein Mindestalter, aber kein Höchstalter. Oder Kindern das Wahlrecht aus allen möglichen Gründen zu verweigern – „sie sind unerfahren, sie sind überfordert, sie sind beeinflussbar“ – während wir im Fall von Erwachsenen dies nicht als triftigen Grund für die Verweigerung des Zugangs betrachten zur Wahlkabine.

Wenn wir unsere Kinder, die Erde und die Zukunft lieben, ist es jetzt an der Zeit, diese Entscheidungen zu überdenken. Weise junge Menschen sind bereit, die Welt zu verändern. Geben Sie ihnen diese Chance.



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