Die Olympischen Spiele 2024 in Paris werden keinen Platz für ein Russland bieten, das in der benachbarten Ukraine Kriegsverbrechen begangen hat. Das sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch in einem Interview L’Equipe.
„Es ist klar, dass die russische Flagge bei den Spielen in Paris nicht präsent sein darf.“ „Ich glaube, das ist Konsens“, sagte Macron im Interview mit der Sportzeitung und fügte hinzu, dass Moskau „Kriegsverbrechen begangen und Kinder deportiert“ habe. Im März erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle unter anderem gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der illegalen Abschiebung Hunderter ukrainischer Kinder.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat Russland und seinen Verbündeten Weißrussland zwar noch nicht zu den Spielen eingeladen, möchte aber, dass einzelne Athleten aus beiden Ländern an den Spielen teilnehmen. Mehrere internationale Sportverbände wie die Internationale Leichtathletik-Union sind dagegen.
Auf die mögliche Teilnahme einzelner russischer Athleten angesprochen, sagte der französische Staatschef: „Ich möchte, dass es eine gemeinsame Entscheidung der olympischen Welt ist.“ Es ist nicht der Gastgeberstaat, der darüber entscheiden sollte. „Ich habe volles Vertrauen zu Thomas Bach.“ Der Deutsche Bach ist Präsident des IOC.
Macron sagt, er verstehe russische Athleten, die ihr Leben lang für die Spiele trainieren und mit dem Krieg nicht einverstanden sind. Ihm zufolge sei es wichtig, sie von den Komplizen zu unterscheiden. Die Ukraine müsse in die Gespräche darüber einbezogen werden, sagte Macron. „Das ist der Balanceakt, den wir schaffen müssen.“(AP)