Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Landwirtschaft, zeigte sich optimistisch in Bezug auf den Transit ukrainischen Getreides durch osteuropäische Staaten. Er hofft, dass sich die Länder bald auf einen Deal einigen, der es ermöglicht, das Getreide wieder durch die Länder zu exportieren.
Ungarn, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien haben seit letzter Woche ukrainisches Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte aus ihrem Hoheitsgebiet verbannt. Trotz einer Millionenkompensation durch die EU erklärten die osteuropäischen Bauern, dass sie mit den niedrigeren Preisen des ukrainischen Getreides nicht konkurrieren könnten. Sie folgten beim Verbot dem Beispiel Polens, obwohl Warschau nun beschlossen hat, den Transit von ukrainischem Getreide wieder zuzulassen.
Bereits letzte Woche hat die EG vorgeschlagen, zusätzlich zu den bereits zugesagten 56 Millionen weitere 100 Millionen zur Entschädigung der Landwirte bereitzustellen. Aber Ungarn, Bulgarien und die Slowakei hoffen auf noch mehr zusätzliche Maßnahmen. Die Länder fungieren als Transitroute für ukrainisches Getreide, aber aufgrund von Exportproblemen bleibt viel Getreide in den Ländern stecken, was die Landwirte daran hindert, ihr eigenes Getreide zu lagern. Die osteuropäischen Länder wollen daher bei diesen Transitproblemen zusätzliche Hilfe von der EU.
Die Länder haben heute früher ihren Wunsch geäußert, das Transit- und Exportverbot für ukrainisches Getreide bis Ende 2023 zu verlängern. Allerdings, so Wojciechowski, könnten durch ein neues Transitabkommen 80 bis 90 Prozent der Agrarexporte der Ukraine passieren. Dies würde nur fünf Produkte umfassen, darunter Getreide, Weizen und Sonnenblumenkerne. Andere landwirtschaftliche Produkte, darunter auch Honig, dürften die Länder weiterhin verbieten.
Eva Selderbeek