Die Situation ließ kaum Raum für Nuancen

Die Situation liess kaum Raum fuer Nuancen
Sander Donkers

Als ich durch die Stadt spazierte und den letzten Schluck aus meiner Cola-Dose nahm, sah ich jemanden mit einer großen Tüte in der Hand, der sich in einer Mülltonne beugte. Die Tüte war mit Dosen gefüllt, die kürzlich ein Pfand erhalten haben. Also klopfte ich dem Mann auf die Schulter und reichte ihm meine. Schade, dass ich es bei dieser Bewegung flach gedrückt habe, so dass es nichts wert war. Mein Kopf wusste das, aber meine Finger hatten es eine Weile vergessen.

Die Situation ließ kaum Raum für Nuancen. Der Mann starrte bestürzt auf die zerdrückte Dose und dann auf mich, den Täter einer vorsätzlichen Grausamkeit, vergleichbar mit den PSV-Anhängern, die vor ein paar Jahren vor Bettlern Fünf-Dollar-Scheine anzündeten. „Die Leute sind Scheiße“, sagte er dann, mehr zu sich selbst als zu mir, woraufhin sein Kopf wieder im Mülleimer verschwand.

Ich hätte mir einen Knall für meine Canis gewünscht.



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