Die Regierung erhöht die Sicherheit in Häfen und in der Nordsee

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Ein neues Seesicherheitsgesetz, das am Freitag vom Bundesministerrat grünes Licht bekommen hat, sieht biometrische Zugangskontrollen in Häfen vor und ermöglicht eine einfachere Sperrung von Schiffen. Die neuen Regeln kommen schon länger, sind aber angesichts des russischen Krieges in der Ukraine umso aktueller.

Mit 50.000 Überfahrten pro Jahr ist die Nordsee so stark frequentiert wie nie zuvor, sodass das Maritime Security Act, das die Sicherheit auf See regelt, zur Überarbeitung fällig war. Nordseeminister Vincent Van Quickenborne (Open Vld) arbeitet seit einiger Zeit an dieser Aktualisierung und hat nun einen Gesetzesentwurf fertig, der bereits am Freitag grünes Licht von der Regierung erhalten hat. „Wir müssen Sicherheit und Schutz an erste Stelle setzen“, sagt er.

Das hat mit der Sicherheit unserer Häfen zu tun. Die Rechnung ermöglicht es beispielsweise, dort biometrische Daten wie Fingerabdrücke für die Zutrittskontrolle zu nutzen. Abzeichen werden derzeit verwendet, aber sie sind anfällig für Missbrauch. Der Text sieht auch vor, dass Überwachungsbilder aufbewahrt werden müssen. Darüber hinaus wird es eine Liste mit Vorschriften geben, die bei der Schließung von Hafenanlagen eingehalten werden müssen. Bei Nichteinhaltung drohen Abmahnungen, Bußgelder oder sogar Gefängnisstrafen.

Der zweite Teil schafft eine Rechtsgrundlage, um Schiffen den Zugang zu belgischen Häfen zu verweigern. Im Prinzip geschieht dies für russische Schiffe bereits im Rahmen der Sanktionen, die die Europäische Union nach dem Einmarsch in die Ukraine gegen Russland verhängt hat. Dies muss vorerst aber über einen praktischen Umweg erfolgen: Indem man einfach auf einen Schuppen oder Liegeplatz verzichtet. Künftig wird es mit einem förmlichen Bescheid möglich sein.

Überwachungskameras auf See

Die Hafenbehörden werden auch in der Lage sein, strengere Maßnahmen zu ergreifen, wenn es Hinweise auf illegale Praktiken gibt. Schiffe, die die internationalen Sicherheits- oder Rückverfolgbarkeitsvorschriften nicht einhalten, könnten aus Häfen verbannt werden, wodurch sie verpflichtet werden, viel strengere Aufzeichnungen zu führen, einschließlich der von ihnen besuchten Häfen oder der von ihnen befahrenen Seerouten.

Schließlich sieht der Gesetzestext einen besseren Schutz kritischer Infrastrukturen in der Nordsee wie Windparks, Kabel und Pipelines vor. Die Maritime Information Crossroads muss eine Sicherheitsbewertung erstellen, um Schwachstellen zu identifizieren. Auch Überwachungskameras auf See sind eine Option. Anders als an Land dürfen zu diesem Zweck auf See keine Piktogramme angebracht werden. Der Gesetzentwurf sieht daher eine Mitteilung an Seeleute und eine Genehmigung des Nordseeministers vor.

Der Gesetzentwurf wird derzeit dem Staatsrat zur Stellungnahme vorgelegt. Der Text soll noch vor dem Sommer dem Parlament vorgelegt werden, damit das Gesetz 2023 in Kraft treten kann.



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