Unsere Bundesregierung ist vorerst nicht mit den Plänen der Europäischen Kommission einverstanden, russische fossile Brennstoffe schneller loszuwerden. Relance-Staatssekretär Thomas Dermine (PS) glaubt, dass das Geld nicht gerecht verteilt wird, sagt er in ‚Knack‘.
Die Europäische Kommission hat am vergangenen Mittwoch ihren sogenannten „REPowerEU“-Plan vorgestellt. Weniger Verbrauch, andere Importländer und mehr grüne Energie: Das sind in etwa die drei Wege, auf denen die Kommission russische fossile Brennstoffe loswerden will. 300 Milliarden Euro stellt die Tagesordnung der EU dafür bereit.
REPowerEU ist an den im Sommer 2020 vereinbarten Corona-Wiederaufbaufonds gekoppelt. Von den Mitgliedstaaten wird erwartet, dass sie bestehende Sanierungspläne aktualisieren, um die neuen Mittel in Anspruch zu nehmen. Ein Nachtrag nennt man das in Brüssel. Darin müssen die Mitgliedstaaten daher klären, wie sie russische Energiequellen schneller als heute loswerden wollen.
Emissionsrechte
Die Pfennige kommen hauptsächlich aus drei Gläsern. Aus dem Corona-Wiederaufbaufonds gibt es noch 225 Milliarden Euro an günstigen (aber unbeliebten) Krediten – nur Griechenland, Spanien und Rumänien haben alle Kredite beantragt. Darüber hinaus verlagert die Kommission mehr als 34 Mrd. EUR an Kohäsions- und Agrarressourcen und plant, 20 Mrd. EUR an zusätzlichen europäischen Zertifikaten zu verkaufen. Mit solchen Rechten müssen Unternehmen für jede Tonne CO2 oder Äquivalent, die sie emittieren, einen Preis zahlen.
Geld ist wie so oft ein Stolperstein, auch für Belgien. „Zunächst laufen die Regionen Gefahr, sich durch die Verschiebung solchem Zusammenhalt und landwirtschaftlichen Ressourcen zu entziehen. Zweitens sind Kredite nicht interessant, weil sie unsere Schulden in die Höhe treiben, während es dieselbe Kommission ist, die Belgien auffordert, seinen Schuldenkurs zu überprüfen. Und drittens bedeuten mehr Zertifikate einfach mehr Emissionen und niedrigere Emissionspreise“, erklärt Dermine. Er betont, dass er das Ziel von REPowerEU uneingeschränkt unterstützt.
Verteilungsschlüssel
Schließlich ist Belgien nicht mit dem nationalen Verteilungsschlüssel einverstanden, den die Kommission für die 20 Milliarden an neuen Ressourcen verwenden will. Dieser entspricht dem des Corona-Wiederaufbaufonds und nimmt die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mit dem Bezugsjahr 2021 zum Ausgangspunkt. „Das ist für REPowerEU nicht relevant. Viel besser wäre es, die Energieabhängigkeit der Mitgliedstaaten zu betrachten. Auf diese Weise würde Belgien mehr als 500 Millionen Euro statt der geplanten 270 Millionen Euro erhalten. Die vorgeschlagene Berechnungsmethode ist für uns nicht akzeptabel“, sagt Dermine.
Am Montag treffen sich die europäischen Staats- und Regierungschefs zu einem Sondergipfel in Brüssel, wo der REPowerEU-Vorschlag weiter diskutiert wird.
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