Die „Ramadan-Konferenz“ bot hauptsächlich lahme Witze und bodenständige ethnische Charaktere

Du haeltst waehrend ihrer Quests den Atem an aber jetzt


Hassan Bahara

TV-Humor: immer schwierig, weil letztlich Geschmackssache. Siehe zum Beispiel den „ethnischen Typ“, ein ausgetretenes Genre, das für mich wie Nägel ist, die langsam über eine Tafel gezogen werden.

Es bringt andere dazu, unkontrolliert vor Lachen zu brüllen. Daher die enorme Popularität von Comedians wie Jandino Asporaat. Der aus Curaçao stammende Komiker versteht es, ganze Fußballstadien mit hysterischen und ziemlich stigmatisierenden Charakteren wie z Judeska (fetter antillianischer Akzent, zentimeterlange falsche Nägel, unhöfliches Verhalten).

Am Sonntagabend konnten Fans dieses Genres bei der wieder voll auf ihre Kosten kommen Ramadan-Konferenz, eine Stand-up-Comedy-Show des NTR zur Feier des islamischen Fastenmonats. Das Ziel des NTR mit der Comedy-Show ist lobenswert: Der Sender will zur „Normalisierung“ des Ramadan beitragen.

Das Publikum auf der Ramadan-Konferenz angereist waren, vor allem junge Muslime, schienen einen tollen Abend mit den diensthabenden Comedians zu haben: Jörgen Raymann, Anuar, Fuad Hassen und Mouna Laroussi. Zumindest wurde zeitweise viel gelacht.

Hier auf der Testseite war das leider weniger der Fall. Fuad Hassen – ein eritreischer Christ – schaffte es manchmal, mit seinen witzigen Anekdoten über die Verwirrung, die entsteht, wenn Muslime aufgrund seines Namens und Aussehens annehmen, dass er am Fastenmonat teilnimmt, ein Lächeln auf den Mund zu zaubern. Aber der Rest war der Ramadan-Konferenzna ja, zumindest meiner Meinung nach, nicht sehr lustig.

Raymann entstaubte für diesen Anlass seine Figur Achmed, seinen islamischen Schlächter aus den Nullerjahren. Natürlich redet er ein bisschen dämlich und krumm und mag es, seine einheimischen Kunden (ein praktischer Kerl, wie er ist) aufzuheitern (indem er ihnen Leber als Filet verkauft).

Jörgen Raymann als Achmed, der korrupte muslimische Schlächter.Bild NTR

Dann war Laroussi mit einem gesprächigen und aufgeregten Charakter an der Reihe – denken Sie: die marokkanische Klatschtante nebenan – dass es mit ihrem dummen Ehemann und ihrer Schwiegermutter zu tun hat. Schließlich Anuar, ein 45-jähriger Komiker aus Utrecht, der lautstark über die schwache Jugend von heute klagt.

Mit gutem Willen würden Sie Ramadan-Konferenz ein weiteres erfolgreiches emanzipatorisches Projekt. Es zeigte sich, dass Comedians mit islamischem Hintergrund genauso langweilig sein können wie unzählige ihrer einheimischen nichtmuslimischen Kollegen.

Um nicht zu sauer zu enden, zwei Tipps für Serien, in denen Muslime und Humor eine gelungene Kombination bilden: die amerikanische TV-Serie Rami Und Mo, Streaming auf Amazon Prime bzw. Netflix. Beide beschäftigen sich auf sehr witzige Weise mit dem Leben amerikanischer Jugendlicher mit islamischem Hintergrund. Kein stigmatisierender Unterhosenspaß, keine Charaktere, die in einer Ethno-Klischeefabrik hergestellt zu sein scheinen.

Gerade durch den Verzicht auf solche altbackenen Zutaten gelingt es diesen Serien tatsächlich, Muslime und ihr Lebensumfeld zu „normalisieren“. Es stellt sich also heraus, dass diese Muslime vollkommen normal sind. Mit lustigen und auch unangenehmen Seiten. Und dafür müssen sie sich nicht einmal wie dumme Clowns aufführen.

Stirb einfach in der niederländischen Fernsehwelt.



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