„Die Oberfläche Belgiens ist bereits zweimal in Flammen aufgegangen“: Kanada erlebt die schlimmste Feuersaison aller Zeiten

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Letzte Woche brannten in Kanada mehr als 1,4 Millionen Hektar Natur. Das entspricht 69 % einer durchschnittlichen Vollbrandsaison. In diesem Jahr ist die verbrannte Gesamtfläche bereits auf nicht weniger als 7,7 Millionen Hektar gestiegen. Damit ist der bisherige Rekord aus dem Jahr 1995, als 7,1 Millionen Hektar verloren gingen, bereits übertroffen. Die Waldbrände verursachen auch eine Rekordmenge an CO2 emittiert und der Rauch erreicht derzeit sogar Europa über den Atlantik.

Wie schlimm ist die Situation derzeit?

Waldbrände in Kanada sind sicherlich keine Seltenheit. Aber dieses Jahr beschränken sie sich nicht auf ein Gebiet – normalerweise den Westen –, sondern breiten sich massenhaft über das ganze Land aus. Demnach Kanadisches behördenübergreifendes Waldbrandzentrum Es gibt etwa 495 aktive Brände, von denen 260 nicht unter Kontrolle sind. Dies macht die Brandbekämpfung zu einer besonderen Herausforderung.

Diese ungewöhnliche Situation besteht bereits seit mehreren Monaten. Im Jahr 2023 gab es 2.948 Brände und 7,7 Millionen Hektar Wald brannten nieder. Das ist nicht weniger als die doppelte Fläche Belgiens. Damit wurde der Rekord von 7,1 Millionen Hektar aus dem Jahr 1995 gebrochen, während der Höhepunkt der kanadischen Waldbrandsaison noch aussteht. Im Durchschnitt verlieren sie in Kanada nur 2,8 Millionen Hektar pro Jahr, wenn wir das letzte Jahrzehnt betrachten. Seit Beginn der Messungen war die Situation noch nie so ernst.

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Wie ist das möglich?

Das Wetter ist die Hauptursache für verheerende Brände in Kanada. Der Frühling war in weiten Teilen des Landes außergewöhnlich warm und trocken. Besonders im Osten fielen dort etwa 50 % weniger Niederschläge als normal. Das heiße, trockene Wetter und menschliche Nachlässigkeit haben zu einer riesigen Brandfläche geführt. Das gerade begonnene Wetterphänomen El Niño liefert noch keine Erklärung für den ungewöhnlichen Frühling.

Wetterbedingungen, die Brände begünstigen – heiß, trocken und windig – treten in Kanada immer häufiger auf. In Kanada kommt es immer häufiger zu Großbränden, die sich über größere Gebiete ausbreiten. Zudem wird die Feuersaison immer länger. Es beginnt heute etwa eine Woche früher und endet eine Woche später als vor fünfzig Jahren. Auch die Waldbrandsaison in Kanada hat bisher Millionen Tonnen CO freigesetzt2 in die Atmosphäre gepumpt, was die Situation nur verschlimmert. Denn dadurch wird der Treibhauseffekt verstärkt, was die Gefahr von Waldbränden erhöht. Auf diese Weise stimuliert sich der Klimawandel.

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Die Waldbrandsaison in Kanada hat bisher auch eine beispiellose Menge CO2 in die Atmosphäre gepumpt.
Die Waldbrandsaison in Kanada hat bisher auch eine beispiellose Menge CO2 in die Atmosphäre gepumpt. © Copernicus Climate Data Store

Wie gelangte der Rauch der Waldbrände nach Europa?

Die Brände in Kanada erzeugen Rauch, der durch den Wind hoch in der Atmosphäre weite Strecken in andere Gebiete verbreitet.

So waren beispielsweise bereits mehrere Teile der USA von der Rauchentwicklung betroffen. Dies war darauf zurückzuführen, dass ein großes Tiefdruckgebiet die Ausbreitung des Rauchs nach Osten blockierte, während die Winde des Systems gegen den Uhrzeigersinn als Förderband fungierten und den Rauch nach Süden in Richtung USA drückten.

Mittlerweile ist dieses System verschwunden und der Rauch wird mit dem Jetstream nach Osten geweht und erreicht nun auch Westeuropa. Im Laufe der Woche wird der Rauch auch über Belgien hängen. Dies wird jedoch kaum Auswirkungen auf uns haben.

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Der Rauch der Waldbrände wird mit dem Jetstream nach Westen geweht und erreicht nun auch Europa.
Der Rauch der Waldbrände wird mit dem Jetstream nach Westen geweht und erreicht nun auch Europa. © Colorado State/CIRA

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