Der Staatssekretär wird diese Botschaft im Laufe dieser Woche auch in Luxemburg verkünden, wo europäische Minister und Staatssekretäre für Justiz und/oder Inneres zusammenkommen, um die europäische Asyl- und Migrationspolitik zu erörtern. Van der Burg wird auch bei Asylanträgen auf die Einhaltung der Dublin-Verordnung bestehen. Danach muss ein Asylantrag grundsätzlich in dem ersten Land gestellt werden, in dem ein Asylbewerber nach Europa einreist.
„Ich glaube, dass eine gute, gerechte und faire Asylpolitik nur funktionieren kann, wenn Vereinbarungen eingehalten werden. Es ist nicht fair, dass andere Länder dies nicht tun“, sagte Van der Burg in der parlamentarischen Debatte zur Vorbereitung des Treffens in Luxemburg. Mehr als ein Drittel der Asylbewerber, die nun in einem Asylbewerberzentrum untergebracht seien, gehöre nach den „Dublin-Regeln“ nicht dorthin, sondern müsse das Asylverfahren in einem anderen Land durchlaufen, sagte die Staatssekretärin. Wenn diese etwa 3600 Menschen nicht in niederländischen Asylbewerberzentren gelandet wären, wäre seiner Meinung nach ein wichtiges Kapazitätsproblem gelöst worden.
Auch eine gute Überprüfung und Registrierung seien in einer fairen europäischen Asylpolitik unverzichtbar, sagt Van der Burg. Solange das nicht geregelt sei, würden die Niederlande keine Asylbewerber aus anderen Ländern aufnehmen, betont er. „Bis dahin gibt es nichts zu besprechen.“
Das Haus ist über die Aufnahme von Asylbewerbern gespalten. Die Koalitionspartei VVD nennt unter anderem den aktuellen Asylzustrom unhaltbar und zu viel für die Niederlande. Der Abgeordnete Ruben Brekelmans (VVD) ist der Ansicht, dass der Staatssekretär viel mehr tun sollte, um den Zustrom zu reduzieren und die Rückkehr von Asylbewerbern zu erhöhen, die alle Rechtsmittel ausgeschöpft haben. JA21 und die SGP glauben auch, dass mehr daran gearbeitet werden sollte, diejenigen abzuschieben, die alle Rechtsmittel ausgeschöpft haben. Verschiedene Parteien wie die PvdA und die SP finden die Situation in Ter Apel äußerst besorgniserregend. Ein „Durcheinander“, wie es der SP-Abgeordnete Jasper van Dijk ausdrückte.