Der Chemiekonzern 3M in Zwijndrecht bei Antwerpen leitet seit Jahren PFAS in die Schelde ein. Der Fluss fließt zur Westerschelde in Zeeland. Letztes Jahr warnte das niederländische Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM), dass verschiedene Arten von Fischen, Krustentieren und Schalentieren aus der Westerschelde so hohe Konzentrationen an PFAS enthalten, dass es ratsam ist, sie so wenig wie möglich zu essen. Im Mai dieses Jahres machte der niederländische Staat 3M für das Vorkommen von PFAS in der Westerschelde haftbar.
Die Provinz Zeeland hat inzwischen 34 Meldungen von Unternehmen und Organisationen erhalten, die angeben, durch PFAS in der Westerschelde wirtschaftliche Schäden erlitten zu haben. Die meisten Klagen kommen von Fischern, aber auch Freizeitunternehmer haben gemeldet.
PFAS steht für Per- und Polyfluoralkyl-Substanzen. In diese Kategorie fallen chemische Stoffe, die kaum abbaubar sind. Sie werden mit Krebs, erhöhtem Cholesterinspiegel und Fortpflanzungsstörungen in Verbindung gebracht. Die Stoffe werden unter anderem für die Antihaftbeschichtung von Pfannen und für wasserabweisende Kleidung verwendet.