Die Niederländer stehen der Rolle Israels und Ministerpräsident Benjamin Netanjahus im Konflikt zwischen Israel und Gaza kritisch gegenüber. Die niederländische Regierung muss daher den israelischen Ansatz zur Bestrafung der Hamas für die blutigen Angriffe kritischer beurteilen. Einem Bericht zufolge wollen die niederländischen Bürger vor allem verhindern, dass Israels Militäraktionen unnötige Opfer unter der Zivilbevölkerung verursachen repräsentative Forschung vom Forschungsinstitut I&O Research unter 2.225 Erwachsenen.
Beispielsweise glauben 78 Prozent der Niederländer, dass die Regierung auf dem Schutz der Bürger bestehen sollte. Auch für eine Zwei-Staaten-Lösung sind sie in einer klaren Mehrheit. Die Umfrage wurde kurz vor Ruttes Besuch bei Netanyahu und dem Palästinenserführer Abbas durchgeführt.
„Premierminister Rutte unterstützte Israel zunächst bedingungslos, während nur 15 Prozent der Niederländer damit einverstanden zu sein scheinen“, sagt der Forscher Peter Kanne von I&O. „Man hat den Eindruck, dass Rutte unter dem Druck der öffentlichen Meinung nun eine schärfere Haltung gegenüber Israel einnimmt.“ Die Frage sei aber, ob das den Bürgern reicht, sagt der Forscher. „Die Kritik der Bürger an der Reaktion der Regierung wird weithin geteilt, auch von Jung bis Alt, und wird nicht nach einem einzigen Besuch geklärt.“
Die Israel-Gaza-Frage spaltet die Niederländer weniger, als Medienberichte vermuten lassen, teilweise aufgrund von Vorfällen, sagt Kanne auf Grundlage der Umfrage. Die Niederländer haben Angst vor Polarisierung, haben aber selbst keine polarisierten Ansichten. Beispielsweise denken mehr als 60 Prozent der Niederländer, dass Begriffe wie richtig und falsch zu schnell verwendet werden.
Es gibt relativ wenige Meinungsunterschiede zwischen Wählern verschiedener politischer Parteien. Nur die christlichen Parteien ChristenUnie und insbesondere SGP sind pro-israelischer, während Denk eindeutig pro-palästinensisch ist.