Die Kosten für eine Preisobergrenze für Energie sind um ein Vielfaches niedriger als von der Regierung berechnet

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Rauchende Schornsteine ​​in Zaandam.Bild Kim van Dam / ANP

Das Kabinett Rutte IV führte die Preisobergrenze Ende 2022 ein, um niederländische Haushalte und andere Kleinverbraucher vor extremen Gas- und Strompreisen zu schützen. Die Fördermaßnahme läuft am 1. Januar 2024 aus. Somit kann Jetten eine nahezu endgültige Bilanz auf Basis der von den Energieversorgern beantragten Fördervorschüsse erstellen.

Die Rechnung für die Zentralregierung fällt daher deutlich niedriger aus als befürchtet. Im September 2022 lag die Kostenschätzung fünfmal höher. Im „schlimmsten vorstellbaren“ Szenario, das damals dem Parlament mitgeteilt wurde, könnten die Kosten sogar 40 Milliarden Euro betragen. Dieses Szenario ging davon aus, dass die Gaspreise in diesem Jahr weiterhin um den Höchststand vom August 2022 (knapp 300 Euro pro Megawattstunde) schwanken würden.

Zum Glück für Regierung und Steuerzahler sind die Energiepreise im Jahr 2023 in den letzten Monaten stark auf durchschnittlich 40 Euro pro Megawattstunde gesunken. Jetten und Finanzministerin Sigrid Kaag hatten die Schätzung vor einem Jahr auf mehr als 11 Milliarden Euro angepasst. Derzeit zahlen nur 7,1 Prozent der Kleinverbraucher einen Gas- und/oder Stromtarif, der über der Preisobergrenze liegt und daher vom Staat kompensiert werden muss. Zu Beginn dieses Jahres profitierten mehr als 70 Prozent der Haushalte von der Preisobergrenze. Niederländische Energieverbraucher sind in diesem Jahr massenhaft von variablen auf feste Energieverträge umgestiegen und zahlen dafür weniger als zuvor.

In Absprache mit dem Ministerium hat die Durchführungsorganisation RVO die Vorauszahlungen an einen Energieversorger eingestellt, da dieses Unternehmen die Fördermaßnahme vermutlich missbraucht hat. Laut Jettens Brief an das Parlament berechnete dieser Anbieter seinen Kunden bemerkenswert hohe, nicht marktübliche Energiepreise. Unter normalen Umständen würden diese Kunden zu einem günstigeren Wettbewerber wechseln, aber unter der Preisobergrenze zahlt der Staat die Preisdifferenz und der Verbraucher wird durch den ungünstigen Tarif nicht gestört. Der betroffene Lieferant kann RVO keine gute Erklärung für den hohen Tarif geben und kann sich daher vorübergehend mit einer Anzahlung in Höhe von 5,7 Millionen Euro zufrieden geben.

Blockheizung

Auch die deutlich spätere Energiepreiskompensation für Haushalte mit Blockheizung sei für den Staat günstiger als erwartet, schreibt Jetten. Die Kostenschätzung wurde von 862 Millionen auf 704 Millionen Euro angepasst. Diese gesonderte Regelung war notwendig, da Wohnungsbewohner mit einer Gemeinschaftsheizung die Preisobergrenze nicht nutzen konnten. Letztlich wurde die Entschädigung für 648.000 Wohnungen beantragt, etwas weniger als bisher geschätzt. Dennoch geht das Ministerium davon aus, dass 93 bis 97 Prozent der Zielgruppe die finanzielle Entschädigung erhalten haben.

Obwohl die überwiegende Mehrheit der niederländischen Kleinverbraucher nicht mehr von der am 1. Januar aufgehobenen Preisobergrenze profitiert, wird die Energierechnung für die meisten im nächsten Jahr dennoch leicht steigen. Haushalte mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch zahlen monatlich rund 11 Euro mehr, da die Regierung die Energiesteuer auf Gas erhöht und die Kosten für die Netzverwaltung gestiegen sind. Die Energiesteuer auf Strom sinkt zwar, reicht aber nicht aus, um die erhöhte Gassteuer bei durchschnittlichem Gas- und Stromverbrauch auszugleichen. Die Netzmanagementkosten werden im Jahr 2024 steigen, da die Betreiber in den kommenden Jahren hohe Investitionen tätigen müssen, um Netzengpässe zu beseitigen.



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