Die Klimaerwärmung macht sich erneut mit extremer Hitze und faustgroßen Hagelkörnern bemerkbar

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Menschen kühlen sich an einem Brunnen in Madrid ab, da Spanien diese Woche von einer weiteren Hitzewelle heimgesucht wurde.Bild Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images

Am wärmsten war es am Mittwoch vergangener Woche auf Sardinien, wo eine Messstation im Landesinneren ganz kurzzeitig 46,2 Grad erreichte. In Katalonien erreichte der lokale Hitzerekord 45,1 Grad. ein paar Zehntel weniger als ursprünglich in den Medien berichtet, aber immer noch nicht weniger als 1,3 Grad wärmer als der bisherige katalanische Rekord.

Dies geht aus der hervor Daten der Wetterstationen Südeuropas, nach einer Woche meteorologischem Spektakel im Mittelmeer. Besonders auf Sardinien, in Spanien und auf dem italienischen Festland Dutzende lokale Rekorde und Rekorde gebrochen. Aber auch in Frankreich, Griechenland, der Türkei und Kroatien sowie auf Malta, Mallorca und Zypern waren diverse Wetterstationen so hoch wie noch nie.

Über den Autor
Maarten Keulemans ist Wissenschaftsredakteur bei de Volkskrant, spezialisiert auf Mikroleben, Klima, Archäologie und Gentechnik. Für seine Corona-Berichterstattung wurde er zum Journalisten des Jahres gekürt.

Landesrekorde wurden jedoch nicht gebrochen. Rom zum Beispiel hat am Dienstag mit 42,9 Grad Celsius seinen Stadtrekord gebrochen, aber noch nicht den italienischen – und auch europäischen – Hitzerekord von 48,8 Grad. Auch Südspanien blieb mit 44,8 Grad in Andújar deutlich unter dem nationalen Rekord von 47,6 Grad wurde vor zwei Jahren gegründet. Zu Beginn der Woche gingen Meteorologen noch von einem europäischen Hitzerekord aus könnte fallen.

Warme Meere

Der Planet erlebt wahrscheinlich den heißesten Monat seit Beginn der Aufzeichnungen, sagte die NASA am Freitag, mit mehr oder weniger gleichzeitigen Hitzewellen in Europa, Nordamerika und China. Auch die Meereshitze ist außergewöhnlich: stellenweise im Mittelmeer um die 30 Gradund damit etwa vier Grad wärmer als für die Jahreszeit üblich.

Inzwischen mussten sich die Menschen vor allem in Norditalien mit einem weiteren Phänomen auseinandersetzen, das durch den Klimawandel verschärft wurde: Unwetter. Mehr als hundert Menschen wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verletzt, als ein Hagelsturm mit schweren Gewittern über das Gebiet zog, vor allem durch Unfälle und herabfallende Glasscherben. Am Freitag wurde es erneut erwischt: In der Nähe von Mailand war ein Tornado zu sehen, weiter westlich fielen Hagelkörner von mehr als 10 Zentimetern.

Faustgroße Steine

Die globale Erwärmung führe dazu, dass die Hagelkörner größer und der Fall großer Hagelkörner häufiger werde, betonte er aktuelle Forschung des europäischen Sturmzentrums ESSL aus. In den Niederlanden sei der Anstieg jedoch in Norditalien am stärksten, wie sich herausstellte. Am Donnerstag und Freitag kursierten in den sozialen Medien Bilder von zerschmetterten Autos, zerbrochenen Fensterscheiben, beschädigten Solarpaneelen und Händen überraschter Zeugen, die faustgroße Hagelkörner zeigten.