Die Kaufkraft wird in diesem Jahr um 6,8 Prozent stark zurückgehen und das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich

1660890987 Die Kaufkraft wird in diesem Jahr um 68 Prozent stark

Der Rückgang der Kaufkraft in diesem Jahr ist aufgrund der kreischenden Inflation beispiellos. Auch rund um die zweite Ölkrise Ende der 1970er und die Finanzkrise vor zehn Jahren erlebten die Niederlande keinen annähernd so großen Kaufkrafteinbruch, wie sie in diesem Jahr zu sinken droht.

„Die Haushalte spüren die Folgen der hohen Inflation, und das hat Auswirkungen auf die Wirtschaft“, sagt CPB-Direktor Pieter Hasekamp. „Es gibt eine wachsende Zahl von Menschen, die ohnehin kaum noch über die Runden kommen und für die die Stromrechnung unbezahlbar zu werden droht.“

Dies geht aus einer neuen Berechnung des CPB zur Armutsentwicklung hervor. Der Anteil der Menschen, die in Armut leben, wird in diesem und im nächsten Jahr von über 5 auf knapp 8 Prozent steigen. Und das ist immer noch eine konservative Schätzung, warnt das Planungsbüro, das davon ausgeht, dass Preiserhöhungen in der Gruppe mit niedrigem Einkommen noch härter treffen könnten.

Steigerung der Kaufkraft

Dennoch rechnet die CPB bereits für das kommende Jahr mit einem leichten Kaufkraftzuwachs. Aufgrund der bereits aus dem Koalitionsvertrag zurückgestellten Steuererleichterungen in Milliardenhöhe für Arbeitnehmer rechnet das Planungsbüro mit einem Plus von durchschnittlich 0,6 Prozent. Die Berechnungen zeigen aber auch, dass für viele Gruppen mit den niedrigsten Einkommen immer noch ein erheblicher Verlust in der Tonne ist.

Mit dieser Schätzung können das Kabinett und die Koalition auf den Prinsjesdag hinarbeiten. Auffallend ist, dass die Staatsverschuldung deutlich niedriger ist als in früheren Erwartungen. Der CPB erwartet, dass er im nächsten Jahr bei rund 47 Prozent liegen wird, deutlich unter den 60 Prozent der Wirtschaft, die Brüssel vorgibt. Damit ist ausreichend finanzieller Handlungsspielraum vorhanden.

Für das kommende Jahr wird mit einer Abkühlung der Wirtschaft gerechnet. Nach zwei Jahren Corona-Erholung rechnet das Planungsbüro nun nur noch mit 1,1 Prozent Wachstum. Die Inflation wird voraussichtlich hoch bleiben, aber nicht so hoch wie die erwarteten fast 10 Prozent in diesem Jahr. Das Planungsbüro geht von 4,3 Prozent im Jahr 2023 aus.



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