Die Kammer gibt grünes Licht für einen Tarifvertrag, der auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben abzielt

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Am Donnerstag gab das Plenum grünes Licht für den sogenannten Labour Deal. Die Opposition enthielt sich oder stimmte dagegen. Der Tarifvertrag enthält eine Reihe von Maßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass Beruf und Privatleben besser aufeinander abgestimmt werden. Sie sind Teil der Ambition der Regierung, bis 2030 eine Beschäftigungsquote von 80 Prozent zu erreichen.

Die Vivaldi-Koalition einigte sich Anfang dieses Jahres auf einen Tarifvertrag, der eine Vier-Tage-Woche, zusätzliche Schulungen für Angestellte, einen besseren Schutz für Plattformarbeiter, flexiblere Abendarbeit für den E-Commerce und das Recht auf Trennung beinhaltet. Es dauerte schließlich bis Juni, bis das Kernkabinett die Geigen auf die letzten Punkte und Kommas abgestimmt bekam.

Konkret soll ein Mitarbeiter vier statt fünf Tage die Woche ehrenamtlich arbeiten können. Es wird auch möglich sein, eine Woche etwas mehr und die nächste Woche etwas weniger zu arbeiten, zum Beispiel für jemanden, der sich nach einer Scheidung abwechselnd um die Kinder kümmern muss. Außerdem beinhaltet die Vereinbarung das Recht auf Abschaltung, eine Lehre aus der Corona-Krise und der damit verbundenen Telearbeit.

Personenschutz

Auch für weniger starke Bedienstete wird es mehr Rechte geben. So werden beispielsweise alle Plattform-Arbeitnehmer zu Lasten der Plattform gegen Arbeitsunfälle versichert, auch wenn es sich um Selbständige handelt. Darüber hinaus werden Mitarbeiter mit variablen Zeitplänen möglicherweise nicht mehr in letzter Minute über eine Änderung ihres Zeitplans benachrichtigt.

Ausbildungen

Mitarbeiter erhalten zu gegebener Zeit einen individuellen Anspruch auf fünf Weiterbildungstage pro Jahr. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, kann während der Kündigungsfrist über ein Überleitungsverfahren in ein anderes Unternehmen einsteigen. Das soll die Chance erhöhen, dass sie schnell einen anderen Job finden. Auch während der Kündigungsfrist können gekündigten Arbeitnehmern Maßnahmen zur Steigerung ihrer Beschäftigungsfähigkeit angeboten werden.

E-Commerce

Im Bereich E-Commerce schafft die Regierung durch Pilotprojekte die Möglichkeit, Abendarbeit in Unternehmen zu ermöglichen. Die Gewerkschaften erhalten eine Rolle beim Start dieser Projekte und bei der Bewertung. Darüber hinaus wird das Übergangssystem, in dem Abendarbeit über einen Tarifvertrag möglich war, nach Zustimmung einer Gewerkschaft eingeführt.

Kritik an der Opposition

Auf den gegnerischen Bänken betrachtete Björn Anseeuw (N-VA) die Maßnahmen als verpasste Chance. „Dies ist kein ausführliches Aktivierungspaket“, sagt Anseeuw. Einige Grundsätze des Gesetzentwurfs gingen in die richtige Richtung, aber die Art und Weise, wie sie konkretisiert würden, sei zu PS-basiert, hieß es. Außerdem enthalte der Text keine strukturellen Maßnahmen, um Leistungsempfänger zur Arbeit zu bewegen, so Anseeuw, der auch nicht glaubt, dass die Maßnahmen im E-Commerce sehr effektiv sein werden.

Für Vlaams Belang bestätigen die Maßnahmen, dass die Arbeitskompetenz vollständig auf die Regionen übertragen werden muss. Denn nun müssten sich die Regionen mit Regeln in einem Bundeskarkan an die Arbeit machen, hieß es. PVDA kritisierte unter anderem, dass die Mehrheit mit dem Entwurf den Zehnstundentag gesetzlich eingeführt habe.



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