Die in der Landmasse des Planeten gespeicherte Wärme ist heute 20-mal höher als 1960

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Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, zu dem auch mehrere VUB-Forscher gehören, hat berechnet, dass die in Landmassen gespeicherte Wärmeenergie seit den 1960er Jahren deutlich zugenommen hat. Die im Boden der Kontinente gespeicherte Wärme ist zwanzigmal größer als 1960 und die Wärmespeicherung auf den Kontinenten nimmt viel schneller zu als die Erwärmung in den Ozeanen und in der Atmosphäre.

Die globale Erwärmung ist eine der Folgen des Klimawandels. „Der Anstieg der vom Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhindert die Wärmeabstrahlung in den Weltraum, sodass unser Planet mehr Wärme aufnehmen muss“, heißt es in einer Pressemitteilung der VUB-Forscher. „Die Speicherung dieser zusätzlichen Energie erfolgt an verschiedenen ‚Orten‘. Hauptsächlich in den Ozeanen (89 Prozent), aber auch in den Landmassen der Kontinente (5-6 Prozent), in Eis und Gletschern (4 Prozent) und in der Atmosphäre (1-2 Prozent).“

Den Wissenschaftlern war nicht immer klar, wie sich diese zusätzliche Wärme auf der Landmasse unseres Planeten verteilte. „Das Forschungsteam konnte nun genauer bestimmen, wie viel Wärme zwischen 1960 und 2020 in den kontinentalen Landmassen gespeichert wurde“, sagt Dr. Inne Vanderkelen, Klimaforscherin, die an der Studie beteiligt war. „Die kontinentalen Landmassen der Welt haben zwischen 1960 und 2020 so viel Wärme aufgenommen, wie nötig ist, um im gleichen Zeitraum etwa das 1800-fache des deutschen Stromverbrauchs zu produzieren.“ Der größte Teil dieser Wärme, etwa 90 Prozent, wird bis zu 300 Meter tief in der Erde gespeichert. Neun Prozent der Energie tauen langsam den Permafrost in der Arktis auf und 0,7 Prozent werden in Binnengewässern wie Seen und Stauseen gespeichert.“

Mal 20 in 60 Jahren

Die in den Landmassen gespeicherte Wärme nimmt ständig zu. Dies geht aus den Ergebnissen der Studie hervor. „Zwischen dem Beginn (1960–1970) und dem Ende (2010–2020) des Untersuchungszeitraums hat sich dieser Betrag fast verzwanzigfacht“, sagt Vanderkelen. Diese Ergebnisse seien wichtig, weil „ihre Zunahme mit Prozessen einhergeht, die Ökosysteme verändern und damit Folgen für die Gesellschaft haben können.“

„Während die im Permafrost gespeicherte Wärmemenge gerade einmal neun Prozent der Wärmespeicherung an Land ausmacht, treibt der Anstieg in den letzten Jahren die Freisetzung von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan voran“, so die Wissenschaftler. „Außerdem erwärmt sich mit zunehmender im Boden gespeicherter Wärmeenergie die Erdoberfläche, was die Stabilität des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs gefährdet. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten kann die damit verbundene Erwärmung der Erdoberfläche eine Gefahr für die Ernten und damit für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung darstellen.“

Die Studie wurde in Earth System Dynamics unter dem Titel „Continental Heat Storage: Contributions from the Ground, Inland Waters, and Permafrost Thawing“ veröffentlicht. Es ist ein erster Durchbruch bei der besseren Quantifizierung und Überwachung der globalen Erwärmung, „ein wichtiger Indikator für das Verständnis, wie sich Veränderungen natürlicher Prozesse aufgrund der Wärmespeicherung in Zukunft auf Mensch und Natur auswirken werden“, sagt Co-Autor Professor Wim Thiery (VUB).

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