Die Hersteller des Panzers Leopard 2 sind in einen Rechtsstreit um Rechte verwickelt

Die Hersteller des Panzers Leopard 2 sind in einen Rechtsstreit


Zwei der größten Rüstungsunternehmen Deutschlands sind in einen Rechtsstreit um die Rechte am Leopard 2 verwickelt – dem Kampfpanzer, dem Berlin nach monatelangem internationalen Druck zugestimmt hat, ihn in die Ukraine zu schicken.

Krauss-Maffei Wegmann, ein Münchner Unternehmen, das den Leopard 2 in den 1970er Jahren entwickelt hat und sein Fahrgestell baut, hat eine einstweilige Verfügung gegen Rheinmetall, Hersteller der Panzerkanone, wegen Forderungen seines Vorstandsvorsitzenden eingereicht.

Armin Papperger, der Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf seit einem Jahrzehnt leitet, sagte im vergangenen Monat der Schweizer Zeitung Neue Zürcher Zeitung, dass das Unternehmen die Rechte an einigen der älteren Leopard-2-Modelle kontrolliere und etwa 1.000 solcher Fahrzeuge auf Lager habe.

KMW hat dies laut Aussage eines Landgerichts München als „unwahr, irreführend und rechtsverletzend“ bestritten und das Gericht gebeten, Rheinmetall künftig von derartigen Behauptungen abzuhalten.

Sowohl Rheinmetall als auch KMW lehnten eine Stellungnahme ab. Eine Anhörung findet am 2. Mai statt.

Der Leopard 2 ist nicht der einzige Schützenpanzer, der auf die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen angewiesen ist. Rheinmetall teilte vergangene Woche mit, ein Joint Venture mit KMW sei von der Bundeswehr mit der Nachrüstung von 143 Puma-Panzern für 770 Mio. Euro beauftragt worden.

Die beiden Unternehmen haben von der boomenden Waffennachfrage infolge des Krieges in der Ukraine profitiert, der den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz dazu veranlasste, die jahrzehntelange pazifistische Politik umzukehren und zu versprechen, das Militär von Europas größter Volkswirtschaft aufzustocken.

Der Aktienkurs von Rheinmetall ist seit Jahresbeginn um fast 40 Prozent gestiegen, und das Unternehmen ist im vergangenen Monat in den deutschen Dax-Index aufgenommen worden, der die 40 größten Unternehmen des Landes abbildet.

Seit Russlands umfassendem Einmarsch in die Ukraine ist Papperger häufig in der Presse erschienen, wo er zu einem starken Fürsprecher der europäischen Verteidigungsindustrie geworden ist. Einige seiner Äußerungen, wie der Aufruf zum Bau einer Panzerfabrik in der Ukraine, wurden privat von anderen in der Branche in Frage gestellt.

Das in Privatbesitz befindliche KMW hat einen viel ruhigeren Ansatz gewählt und bleibt im Schatten seines Rivalen, wenn es um Diskussionen über die deutschen Verteidigungsfähigkeiten geht.

Zusätzliche Berichterstattung von Alexander Vladkov



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