Die große Mobilisierung zeigt, wie sehr die israelische Armee auf Reservisten angewiesen ist

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Reservisten der israelischen Armee werden zu einem Militärstützpunkt südlich von Tel Aviv transportiert.Bild AFP

Reservisten nicht mitgerechnet, kommt Israel auf 9 Millionen Einwohner auf 170.000 aktive Soldaten. Das bedeutet, dass Israel über eine der größten Armeen der Welt verfügt: Auf tausend Israelis arbeiten 20 Vollzeitsoldaten. In absoluten Zahlen ist die Zahl der Berufssoldaten Israels viel geringer als beispielsweise die von China (2,2 Millionen), Russland (1,2 Millionen) und dem Erzfeind Iran (650.000).

Um die Landesgrenzen gegen zahlenmäßige Überschreitungen aus Nachbarländern oder Terroranschläge aus palästinensischen Gebieten verteidigen zu können, ist die Armee seit ihrer Gründung auf eine große Zahl schnell mobilisierbarer Reservisten angewiesen. Im Jahr 2021 waren es 465 Tausend; ein Reservist pro 20 Einwohner. Weltweit gibt es nur zwölf Länder mit einer größeren Reservetruppe.

Reservisten werden überwiegend durch Wehrpflicht rekrutiert. Wer hierfür einberufen wird, wird vom Verteidigungsminister bestimmt und hängt von der Religion ab, die Pflicht gilt jedoch für jüdische Männer und Frauen. Infolgedessen verbüßen die meisten Israelis zwei bis drei Jahre. Anschließend dienen Frauen einige Jahre im Reservedienst, Männer können bis zum 40. Lebensjahr einberufen werden.

Dank jahrelanger hoher staatlicher Investitionen gilt die israelische Armee auch allgemein als eine der am besten ausgerüsteten Streitkräfte. Rund um den Jom-Kippur-Krieg in den 1970er Jahren gab Israel sogar 20 bis 30 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aus. Seitdem ist diese Quote stetig gesunken, mit 4,5 Prozent ist sie aber immer noch eine der höchsten weltweit.



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