Die größte iPhone-Änderung seit Jahren: ein neues Ladekabel

1694553378 Die groesste iPhone Aenderung seit Jahren ein neues Ladekabel


Links Apples Ladegerät, rechts USB-C-Ladekabel.Bild AFP

Kein spektakuläres neues Design, keine neue Möglichkeit, den Bildschirm zu entsperren und keine Apple-Version eines Falttelefons. Nein, die größte Änderung beim neuen iPhone 15 ist, Moment mal, das Ladekabel. ‚Die größte Änderung für das iPhone In elf Jahren erwähnte CNN es sogar in einer Vorschau.

Für Apple, das traditionell auf seine Innovationskraft stolz ist, muss es eine etwas bittere Erkenntnis sein. Apple stellt mit seiner neuesten iPhone-Generation, die am Dienstagabend niederländischer Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, auf USB-C um. Das sind die Eingaben, die es längst auf allen Android-Handys gibt, aber beispielsweise auch auf Apples eigenen iPads und MacBooks.

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Laurens Verhagen verschreibt de Volkskrant über Technologie, Internet und künstliche Intelligenz. Zuvor war er unter anderem Chefredakteur von nu.nl.

Die Änderung kam nicht von Apple selbst. Tatsächlich geschieht dies mit einer gewissen Zurückhaltung. Treibende Kraft hinter dem Wandel ist Brüssel. Die Europäische Kommission, das Parlament und die Mitgliedstaaten haben sich im vergangenen Sommer auf die Nutzung eines einheitlichen Anschlusses zum Laden kleiner und mittlerer Geräte geeinigt.

Unter anderem neue Mobiltelefone, E-Reader, Lautsprecher, Tablets, Ladehüllen für Kopfhörer und tragbare Videokonsolen müssen ab Herbst 2024 mit einem sogenannten USB-C-Anschluss ausgestattet sein, hieß es damals.

All dies mit dem Ziel, sowohl die Kosten für Verbraucher als auch die Menge an Elektroschrott zu reduzieren. Welcher Haushalt hat nicht eine Schublade oder einen Kasten mit einem Gewirr alter Stecker und Ladegeräte? Apple reagierte zurückhaltend auf den universellen Ladegerätstandard: „Wir müssen uns daran halten.“ „Wir haben keine Wahl“, sagte er letztes Jahr.

Widerwillig

Warum die Zurückhaltung? Die offizielle Parteilinie besagt, dass das alte Lightning-Kabel anderen Kabeln überlegen sei und dass der europäische Harmonisierungsvorschlag technologische Innovationen ersticken würde. Der wahre Grund ist vermutlich viel prosaischer: Apple verdient als Erfinder der Blitztechnologie Geld mit dem Verkauf einzelner Kabel.

Auf jeden Fall erscheint das Innovationsargument etwas weit hergeholt. Das erste iPhone mit Lightning-Eingang war das iPhone 5 im Jahr 2012. Und tatsächlich war das Kabel eine deutliche Verbesserung, sowohl im Vergleich zum damaligen USB-B als auch im Vergleich zu Apples eigenem (unmöglich breiten) 30-Pin-Kabel, das noch im Internet erhältlich war Das iPhone 4 musste. Das Schöne am Blitz war, dass es egal war, welche Seite des Steckers oben war.

Das war 2012: 2014 kam USB-C auf den Markt und auch dort spielt es keine Rolle, was oben und unten ist. Es gibt noch weitere Vorteile. Beispielsweise beträgt die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit beim Lightning-Kabel maximal 480 Mbit/s, während sie bei USB-C mit 10 Gbit/s fast das Zwanzigfache beträgt. Übrigens scheinen alle USB-C-Eingänge gleich zu sein, aber das sind sie nicht. Die tatsächliche Datenübertragungsgeschwindigkeit hängt von den Eingängen und Steckern ab.

Kaputte Kabel

Der durchschnittliche iPhone-Nutzer wird beim Gedanken an Blitze vor allem an einen viel auffälligeren Aspekt denken: Die Kabel sind für ihre Anfälligkeit bekannt. Während sich Apple-Produkte im Allgemeinen durch die Verwendung schöner Materialien auszeichnen, ragten die Drähte vieler Kabel innerhalb von etwa sechs Monaten durch das Gummigehäuse.

Auch das Ende erwies sich als heikel, so dass Mobiltelefone nur schwer aufgeladen werden konnten. Aktuelle iPhones können ebenso wie Android-Handys auch kabellos aufgeladen werden.

Das neue iPhone 15 Pro Image Apple

Das neue iPhone 15 ProBild Apple

Der iPhone 15 Neben dem neuen Kabel gibt es im Vergleich zum Vorgänger noch weitere Änderungen, die allerdings nicht spektakulär sind. Die größten Verbesserungen sind wie üblich die teurere Pro-Version Zu sehen: ein neuer Chip, eine programmierbare Seitentaste, ein anderes Kamerasystem mit 5-fach optischem Zoom und die Möglichkeit, 3D-Videos zu erstellen. Zur Betrachtung ist eine VR-Brille erforderlich.

Für Apple steht beim neuen iPhone viel auf dem Spiel; Das Smartphone macht etwa die Hälfte des Apple-Umsatzes aus. Der Der gesamte Smartphone-Markt befindet sich in einer Flaute, aber einige Analysten glauben, dass Apple weltweit den ersten Platz zurückerobern könnte. Allerdings war das noch bevor bekannt wurde, dass China die Nutzung von iPhones durch Regierungsangestellte und auch staatliche Unternehmen verbieten will. Der amerikanische Technologiekonzern musste daraufhin innerhalb von zwei Tagen fast 200 Milliarden Dollar an Börsenwert verdampfen sehen.



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