Satellitenmessungen zeigen, dass die Erde in den letzten 20 Jahren immer weniger Sonnenlicht reflektiert hat. Die „Verdunkelung unseres Planeten“ führt zu einer zusätzlichen Störung des Energiehaushalts, was sich wiederum auf den Klimawandel auswirkt. Die Gründe für die Abnahme der Sonnenlichtreflexion sind vielfältig, wobei die Abnahme der niedrigen Wolken über dem Meer wahrscheinlich die Hauptursache ist.
Satellitenmessungen des NASA-Projekts Clouds and the Earth’s Radiant Energy System (CERES) zeigen, dass die Erde in den letzten Jahren immer weniger Sonnenlicht reflektiert. Ein Maß dafür ist die „Albedo“, die angibt, wie viel Sonnenlicht reflektiert wird. Im Durchschnitt reflektiert die Erde etwa 30 % der einfallenden Sonnenstrahlung. Dieser Prozentsatz ist inzwischen relativ gesehen um etwa 2 % gesunken.
Die Verringerung der Reflexion des Sonnenlichts kann zwei Ursachen haben: entweder durch weniger einfallendes Sonnenlicht oder durch geringere Reflexion und damit stärkere Absorption des Sonnenlichts. Messungen zeigen, dass die Menge des einfallenden Sonnenlichts nahezu konstant geblieben ist, was bedeutet, dass die Reflexion abgenommen hat. Doch welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
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Die Faktoren, die bei der Abnahme der Albedo der Erde eine Rolle spielen, sind vielfältig. Ein oft genannter Grund ist das Schmelzen von Eis und Schnee auf der Erde. Schnee kann bis zu 90 % des einfallenden Sonnenlichts reflektieren. Bei Eis ist dieser Anteil geringer, aber immer noch höher als beispielsweise bei Landoberflächen oder Meerwasser. Durch den Rückgang des Meereises, den Rückzug der Gletscher und eine geringere schneebedeckte Fläche schrumpft der Bereich mit einem hohen Reflexionswert. Dies führt zu einer Verringerung der Gesamtalbedo der Erdoberfläche.
Der größte Teil der Abnahme des Reflexionsvermögens der Erde wird jedoch durch die Wolkenrückkopplung verursacht. Wolken, insbesondere niedrige Wolken, reflektieren den größten Teil des einfallenden Sonnenlichts. Aufgrund der globalen Erwärmung nimmt die Wolkenmenge, insbesondere die tief hängenden Wolken über dem Meer, ab. Dadurch wird weniger Sonnenlicht reflektiert. Beobachtungen zeigen, dass dies den größten Effekt über dem Ostpazifik hat.
Die verringerte Reflexion der Erde führt zu einer zusätzlichen Erwärmung, die wiederum eine verringerte Reflexion zur Folge hat
Schließlich gibt es auch einen Beitrag von Aerosolen, Partikeln in der Atmosphäre, die Sonnenlicht reflektieren. Da die Atmosphäre sauberer geworden ist (aufgrund strengerer Vorschriften und geringerer Schadstoffbelastung), nimmt die Menge an Aerosolen und damit auch deren Reflexion ab.
Die verminderte Reflexion der Erde führt zu einer zusätzlichen Erwärmung. Derzeit reflektiert die Erde etwa 0,5 Watt weniger pro Quadratmeter als vor 20 Jahren. Diese zusätzliche Energie wird genutzt, um die Atmosphäre weiter zu erwärmen, was den Klimawandel verschärft. Ein Teufelskreis bzw. eine positive Rückkopplung, denn durch den Klimawandel nimmt die Reflektion der Erde weiter ab.
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