Dänemark ist das einzige EU-Land, das sich nicht an der europäischen Verteidigungspolitik beteiligt und daher an EU-Militärmissionen nicht teilnimmt. Die russische Invasion in der Ukraine habe offenbar die Meinung des Landes geändert, sagen Beobachter.
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen freute sich über das mehrheitliche Ja. „Dass so viele Menschen dafür gestimmt haben, ist ein Vertrauensbeweis. Es ist ein starkes Signal an unsere Verbündeten in Europa und von der NATO und an Putin. Dänemark kann sich jetzt an der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitszusammenarbeit beteiligen, und darüber freue ich mich sehr.“
„Historische Wahl“
Der Vorsitzende der Dänischen Volkspartei, Morten Messerschmidt, sagt, die Befürworter einer europäischen verteidigungspolitischen Beteiligung hätten den Krieg in der Ukraine genutzt, um ihren Willen durchzusetzen. „Das hat den Dänen das Gefühl gegeben, dass wir mit Europa zusammenstehen müssen“, sagte er dem Fernsehsender TV2.
Dänemark hat sich nicht an der Politik beteiligt, weil die Dänen den Vertrag von Maastricht 1992 knapp abgelehnt haben. Um Dänemark mit ins Boot zu holen, wurden der EU einige Sonderpositionen eingeräumt, unter anderem beim Euro und der gemeinsamen Justizpolitik.
Die EU-Chefs Ursula von der Leyen und Charles Michel nannten es eine „historische Entscheidung“. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen schrieb auf Twitter, es sei eine „starke Botschaft des Engagements für unsere gemeinsame Sicherheit“.