Die Corona-Impfung wird zu einer Art Grippeschutzimpfung, die jeden Herbst durchgeführt werden muss

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Impfungen im Amsterdam Rai im Jahr 2021.Bild Guus Dubbelman / de Volkskrant

Betroffen sind Menschen über 60 Jahre, Beschäftigte im Gesundheitswesen und Menschen mit einer Erkrankung, die das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs erhöht. Auch Schwangere sollen Anspruch auf die jährliche Corona-Impfung haben. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Gutachten des Gesundheitsrates hervor.

Wie genau dies in der Praxis geschehen soll, muss Gesundheitsminister Kuipers festlegen. Aber der Gesundheitsrat plant ausdrücklich einen Injektionszeitpunkt für Grippe- und Corona-Impfstoff gleichzeitig, vielleicht beim Hausarzt. „Es gibt keine Einwände gegen die gleichzeitige Verabreichung dieser Impfstoffe, sie beeinflussen sich nicht gegenseitig“, sagt Ratsvorsitzender Bart-Jan Kullberg. „Und im Hinblick auf Kommunikation und Anwesenheit wäre so etwas zweifellos nützlich.“

Der Epidemiologe Marc Bonten (UMC Utrecht), der nicht an der Beratung beteiligt war, nennt die Beratung „sehr logisch“ und entspreche genau dem, was er erwartet hatte. Er weist darauf hin, dass es auf lange Sicht buchstäblich zu einer Grippe- und Corona-Impfung kommen könnte. „Wir arbeiten bereits an solchen Mehrkomponenten-Impfstoffen.“ „Es ist klar, dass wir in diese Richtung gehen werden.“

Über den Autor
Maarten Keulemans ist Wissenschaftsredakteur bei de Volkskrant, spezialisiert auf Mikroleben, Klima, Archäologie und Gentechnik. Für seine Corona-Berichterstattung wurde er zum Journalisten des Jahres gekürt.

Gerade Geimpfte seien acht bis zwölf Monate lang zu 85 bis 95 Prozent vor einer schweren Corona-Infektion geschützt, kam der Gesundheitsrat zu dem Schluss und stützte sich dabei unter anderem auf a kürzlich veröffentlichte große Übersichtsstudie. Der Impfstoff schütze vor einer (milden) Corona-Erkrankung „ziemlich gut, aber nicht großartig“, sagt Kullberg. Dies betrifft etwa 70 Prozent Schutz kurz nach der Impfung und sinkt acht Monate später auf kaum noch Schutz.

Der Impfstoff bietet auch einen angemessenen Schutz vor einer Übertragung des Virus auf andere Menschen: 60 bis 65 Prozent, heißt es in der vom Rat aufgeführten Fachliteratur. Aus diesem Grund empfiehlt der Rat den Impfstoff auch für medizinisches Personal, das mit gefährdeten Patienten zu tun hat.

Kein Wintergolf

Bei Corona gebe es keine klare Winterwelle wie bei der Grippe, stellt der Gesundheitsrat fest. „Das Risiko besteht das ganze Jahr über“, sagt Kullberg. Dennoch sei der Herbst „der logischste Zeitpunkt“ für die Impfung, da dann auch die anderen Atemwegsinfektionen im Umlauf seien, was zu mehr Krankenhauseinweisungen führen könne.

Der Rat sagt nichts darüber, was mit Menschen geschehen soll, die außerhalb der Zielgruppen liegen und dennoch den Impfstoff wollen, um beispielsweise das Risiko eines Post-Covid-Syndroms zu verringern. Das sei Sache des Ministers, sagt Kullberg. Vielleicht können solche Personen bald auf Anfrage einen Impfstoff erhalten.

Unterart XBB

Das Coronavirus ist immer noch im Umlauf, allerdings auf niedrigem Niveau. Lagen im März dieses Jahres noch mehr als achthundert Corona-Patienten im Krankenhaus, ist diese Zahl mittlerweile auf knapp dreißig geschrumpft. Die dominierende Variante, die die Runde macht, ist die Omikron-Variante, genauer gesagt die Unterart XBB.1.5 dieses Virus.

Der Gesundheitsrat rät dem Ministerium, neue Varianten zu berücksichtigen. Es ist zum Beispiel möglich, dass irgendwann eine gefährlichere Variante auftaucht. Das Ministerium sollte dies von Jahr zu Jahr prüfen.



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